Rheinische Post online, 12.12.1999

Schröder spricht von "wirklich historischem Gipfel"

Dank an griechischen Ministerpräsidenten Simitis

Helsinki (AP). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Helsinki als "wirklich historischen Gipfel" bezeichnet. Es seien wesentliche Beschlüsse zur Erweiterung gefasst worden, sagte der Kanzler am Samstagmittag in einer Bilanz des Treffens.

Er hob besonders die Gewährung des Kandidaten-Status für die Türkei hervor und dankte dem griechischen Ministerpräsidenten Kostas Simitis dafür, dass er diesen Schritt möglich gemacht habe. Simitis' staatsmännische Klugheit könne er nur "dick unterstreichen", sagte Schröder.

Nach den Beschlüssen zur Erweiterung kehre nun eine Phase der Konsolidierung ein. Für andere europäische Staaten würden andere Formen der Zusammenarbeit entwickelt, wie etwa die Gemeinsame Strategie, die in Helsinki für die Ukraine beschlossen worden sei.

Die Drohung der Gipfelteilnehmer an Russland, bei anhaltender Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Tschetschenien Fördermittel zu streichen, würdigte Schröder insofern, als "Maßnahmen nicht ausgeschlossen" worden seien, die EU es aber vermieden habe, den Dialog zu beenden.