Frankfurter Rundschau, 30.9.2000

Asyl

Beck fordert einheitlichen Status von Flüchtlingen

BERLIN, 29. September (epd). Einen einheitlichen Rechtsstatus für Flüchtlinge in Deutschland hat die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen), gefordert. Dies sei erforderlich, um allen Asyl-Suchenden den Zugang zu sozialen Rechten wie einer Arbeitserlaubnis zu gewähren, sagte sie am Freitag in Berlin. Die Anerkennungsquote bei Asylbewerbern habe in den vergangenen Jahren zwischen neun und 13,5 Prozent gelegen. 48,4 Prozent der Asyl-Suchenden sei lediglich ein Abschiebeschutz gewährt worden.

Von 1995 bis Juni 2000 seien 578 000 Anträge auf Asyl gestellt worden, sagte Beck. Etwa 275 000 Personen hätten eine Anerkennung, eine Duldung oder eine Aufenthaltsbefugnis erhalten. Allein die Anerkennungsquote gebe keinen Aufschluss über den Umfang des Schutzes, der den Flüchtlingen in Deutschland gewährt wird. Zugleich widersprach Beck der Ansicht, in Deutschland gebe es eine massive Zuwanderung. Die Diskussion darüber sei von Vorurteilen überlagert. Die Zahl der Asyl-Suchenden gehe seit Jahren zurück.