Westfälische Nachrichten, 2.9.2000

Bau des Deutsch-Türkischen Handelszentrums

Von Hans-P. Manke

Greven/Münster - Gut Ding will Weile haben: Nachdem Optimisten zu Beginn des vergangenen Jahres den ersten Spatenstich für das Deutsch-Türkische Handelszentrum (DTHZ) bereits für Ende 1999 ins Auge gefasst hatten, geht Investor Josef Rahmann jetzt von einem Baubeginn im Frühjahr 2001 aus. »Das wäre technisch möglich«, sagte Rahmann in einem Gesprächs mit den WN. Die nächste baurechtliche Hürde wartet auf das 40-Millionen-Mark-Projekt, das am Flughafen Münster-Osnabrück in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fiege-Logistikzentrum verwirklicht werden soll, während der Sitzung des Rates der Stadt Greven am 27. September.

Dann müssen die Ratsmitglieder über den Vorhaben- und Erschließungsplan befinden. »Bisher«, so Investor Josef Rahmann, »hat es keine Bedenken von Trägern öffentlicher Belange gegeben.« Bedenken, die der Regierungspräsident in Münster erhoben hatte, seien ausgeräumt worden. Wenn der Rat dem Vorhaben- und Erschließungsplan zustimmt, wird die Projektentwicklungsgesellschaft Rahmann und Hoff mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag abschließen.

Vorverträge sollen in den nächsten Tagen auch schon mit den rund 200 Mietinteressenten vereinbart werden, die sich um den Einzug in das Gebäude am FMO bemühen. »Zurzeit verhandeln wir mit Investoren, die das Objekt kaufen wollen, vor allem mit Interessenten in der Türkei«, teilte Rahmann weiter mit.

An den Rahmendaten für das DTHZ hat sich trotz der langen Vorlaufphase nichts geändert. Das Investitionsvolumen liegt nach wie vor bei 40 Millionen Mark, die Bruttonutzfläche bei 11 743 Quadratmetern. In dem Handelszentrum haben rund 250 Unternehmen die Möglichkeit, eine Mindestfläche von 25 Quadratmetern zu mieten. Eine Produktpräsentation der Firmen ist in den so genannten Showrooms im Eingangsbereich möglich. Im Gebäude befinden sich neun Konferenzräume mit einer Gesamtfläche von 890 Quadratmetern. Die Besucher finden etwa 200 Parkplätze direkt am Gelände vor. Im Eingangsbereich ist eine Cafeteria sowie eine großzügig gestaltete Lobby geplant.

Mit dem Projekt wollen das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Greven, Projektentwickler Rahmann und Hoff und der Wirtschaftsingenieur Mustafa Sat alle Facetten des bilateralen Handels zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland unter einem Dach zusammenführen. Unternehmen, die sich im Zentrum niederlassen wollen, bietet das DTHZ die Möglichkeit, die ersten Hürden zu überwinden, indem es die Formalitäten abwickelt. Zum Dienstleistungsangebot gehören die Beratung im Bereich Steuer-, Arbeits- und Zollrecht, die Vermittlung von Geschäftskontakten und Informationen, Möglichkeiten der Produktpräsentation, Einrichtungen wie Übersetzungsbüro, Werbeagentur und Logistikservice.