Sonntag
6.2. 21.00h
Stephansplatz Zur Sache Demonstration
mit viel Lärm
Ohrenstöpsel nicht vergessen
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Sonntag
6. 2: Marsch-Demo zum Küniglberg
Die ORF-Diskussionssendung "Zur Sache", wo vier ParteisprecherInnen
teilnehmen sollten, war vom Haas-Haus, ins
ORF-Zentrum verlegt worden, weil Proteste am Stephansplatz erwartet wurden
und eine Lärmbelästigung verhindert werden sollten. Die DemonstrantInnen
trafen sich um 8 Uhr am Ballhausplatz und gingen trotz allem zum Sendeort,
dem 6 km entfernten Küniglberg.
Auf ihrem Weg wurde den
Demonstrierenden erneut von vielen AnrainerInnen zugejubelt. Die Zahl der
Protestierend nahm fortlaufend zu, laut ORF-Angaben befanden sich vor dem
ORF-Zentrum schließlich ca. 7000 Menschen. Am Ziel angelangt wurde
lautstark protestiert, getrommelt und Feuer gespuckt. Es kam zu keinen
Ausschreitungen, die Demo verlief friedlich. Unter anderem wurde ein Transparent
mit dem Aufdruck "ORF lügt" gehisst. Um Mitternacht verließen
die DemonstrantInnen den Küniglberg, begleitet von einem nicht geringen
Polizeiaufgebot, die Demonstration löste sich langsam auf. (anti-schwarz-blau)
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Sonntag, 6. Februar
Um 20 Uhr sammelten sich mehr als zehntausend
Leute auf dem Ballhausplatz um unter anderem zum Haas-Haus zu ziehen, von
dessen Dachrestaurant aus um 21.55 die wöchentliche ORF-Diskussionssendung
"Zur Sache" übertragen werden sollte. Als DiskussionsteilnehmerInnen
waren unter anderem der stellvertetende FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler
und ÖVP-Klubobmann Andreas Khol angekündigt. Nachdem als Reaktion
auf die Demoankündigung die Diskussion in das besser geschützte
und am Stadtrand liegende ORF-Zentrum verlegt wurde, änderten auch
die DemonstrantInnen ihre Pläne und wanderten kurzerhand ebenfalls
zum ORF-Zentrum, wo sie nach drei Stunden knapp vor Ende von "Zur Sache"
eintrafen. Das ORF-Zentrum war von mehrreihigen Polizeisperren bewacht.
Auch die langsam vertraut werdenden Wasserwerfer standen bereit. Nach lautstarkem
Protest gegen die verzerrende und meist unrichtige ORF-Berichterstattung
über die Proteste (die unter anderem als eine Art Gewaltexzess von
ein paar hundert "Berufsdemonstranten aus dem Ausland" dargestellt wurden)
wurde um Mitternacht wieder Richtung Stadt gezogen. Dabei zerriss der Demozug
allerdings in drei Teile. Die beiden ersten demonstrierten, langsam immer
kleiner werdend, auf verschiedenen Wegen bis in den frühen Morgen
weiter. Der dritte löste sich bereits nach wenigen Minuten auf. (tatblatt)
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Am Sonntag war dann
eine Demo zur ORF-Talkshow "Zur
Sache" (Thema natuerlich die neue Regierung und die Proteste
dagegen), die normalerweise mitten in der Wiener Innenstadt
am Stephansplatz stattfindet, geplant. Aufgrund der Proteste
wurde die Sendung aber zum ORF-Zentrum am Wiener
Kueniglberg verlegt. Die DemonstrantInnen liessen sich aber auch
von dem 6 km langen Fussmarsch nicht abschrecken, und so
zogen 7000 Leute quer durch die Stadt zum Kueniglberg. Die
Polizei hielt sich im Gegnsatz zu den Vortagen im Hintergrund,
dafuer waren aeusserst viele BeamtInnen der Staatspolizei
(Innengeheimdienst) anwesend. Diese zeichneten sich auch gleich
dadurch aus, dass sie einem Dokutrupp versuchten die Kamera
abzunehmen, und spaeter einer Demonstrantin, aufgrund von
vermuteten Sprayereien, die Handtasche (inklusive Schluessel)
entwendeten, und sie erst wieder heraus rueckten, als
Sprechchoere wie "Beschaffungskriminalitaet" angestimmt
wurden, und ein PRO7-Kamerateam auftauchte.
Insgesamt stand der Protest an diesem Tag hauptsaechlich im
Zeichen der Empoerung (ORF luegt) ueber die extrem
verfaelschende Darstellung der Demonstrationen und der Zahl
der Protestierenden (am Vortag hatte der ORF von 1 500
DemonstrantInnen gesprochen) im staatlichen Fernsehen.
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Demo
in Wien sorgt für Chaos
Samstag, gegen 18.00 Uhr heizte sich die
Stimmung bei der Demonstration in Wien gegen die neue Regierung doch wieder
auf. Nach Angaben der Polizei hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits 1.500
Menschen vor der FPÖ-Zentrale in der Wiener Kärntnerstraße
eingefunden.
Vereinzelt wurden Knallkörper und
Eier geworfen. Unter den Demonstranten waren auch die Gegner von Gewalt
klar erkennbar. Sie trugen Transparente mit der Aufschrift "Protest nur
gewaltfrei" und T-Shirts mit der Aufschrift "Keine Gewalt".
Die FPÖ-Zentrale war von der Polizei
abgesperrt. Auch ein Wasserwerfer ist wieder aufgefahren. Die Ringstraße
musste auf der Höhe der Oper gesperrt werden.
Die Demonstranten zogen daraufhin über
den Gürtel zum Westbahnhof, um dann in die Burggasse abzubiegen. Offenbar
war geplant, wieder in die Innenstadt zurückzukehren. Da der Polizei
die genaue Route der Protestierer nicht bekannt war, wurde im Bereich des
Gürtels und des Wientals großräumig abgesperrt.
Die Folge war ein veritables Verkehrschaos.
Autofahrer steckten im Stau, mehrere Straßenbahlinien wurden umgeleitet
oder stellten vorüber gehend ihren Betrieb ein. Bis ca. 20.15 Uhr
verlief die Veranstaltung allem Anschein nach aber konfliktfrei. Von Zusammenstößen
oder Festnahmen war vorerst nichts bekannt.
(tirol online)
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2000-02-06 19:00
Demonstration
in St.Pölten
Plattform Demokratische Offensive:
"Wir wollen ein Zeichen setzen und das in friedlicher Form". Wiener Großdemo
für 19. Februar geplant.
500 Demonstranten folgten heute, Sonntag,
Nachmittag in St. Pölten dem Aufrufen der Studenten der Abendsozialakademie
und der NÖ Grünen zu einer Demonstration gegen neue schwarz-blaue
Regierung von ÖVP und FPÖ. Der Protestzug zum Regierungsviertel
verlief sehr friedlich.
Mit Slogans wie "Wir wollen uns nicht schämen,
Österreicher zu sein" und "Österreicher ist nicht gleich Österreicher"
und vor allem "Österreicher ist nicht gleich Rechtsradikaler" wurde
zum Widerstand aufgerufen.
Teilnehmer aus ganz Europa erwartet die
"Demokratische Offensive", in der u. a. SOS Mitmensch und der Republikanische
Klub organisiert sind, am Samstag, 19. Februar, zu einer Großkundgebung
in Wien.
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Salzburg:
In Salzburg zogen nach 13.00 Uhr rund
700 meist jugendliche Demonstranten vom Hauptbahnhof in die Salzburger
Innenstadt. Sie gaben in Sprechchören, mit Pfiffen und mit Hupen ihrem
Unmut Ausdruck. Die Veranstaltung löste sich nach etwa einer Stunde
friedlich auf. (tirol online)
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Graz:
An die 1000 Demonstranten haben sich Samstag Nachmittag in der Grazer
Innenstadt versammelt, um gegen die neue Regierung von ÖVP und FPÖ
zu protestieren. Es gab gellende Pfeifkonzerte vor dem Grazer Landhaus,
dem Sitz der Regierungsbüros der Steiermärkischen Landesregierung.
Die Teilnehmer riefen in Sprechchören "Widerstand". Dann zogen die
Demonstranten vor die FPÖ-Zentrale am Griesplatz. Aufgerufen hatte
zu der Demonstration eine Plattform "Mayday".
Samstag Vormittag war die Grazer City bereits Schauplatz eines wesentlich
friedlicheren Demonstrationsforums gewesen: Die Grazer SPÖ hatte einen
Diskussionspunkt eröffnet, den die Bevölkerung ihre Meinung zu
der neuen schwarz-blauen Koalition kundtun konnte. Aber auch der nachmittägliche
Demonstrationszug ging ohne Gewaltanwendung über die Bühne.
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Sonntag,
06.02.2000: Talk in Berlin Spezial mit Jörg Haider
"Österreich und die
neue Regierung: Haider kommt doch"
Gäste bei der neuen Talk Show "Talk
in Berlin" von Erich Böhme sind der FPÖ-Chef Jörg
Haider, der jüdische Buchautor und Journalist Ralph Giordano,
der
Medienbeauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (OSZE), Freimut Duve, und der CSU-Landesgruppenchef
im Bundestag, Michael Glos.
Sendung:
Mit dieser Sendung wurde Erich Böhme
Millionen Fernsehzuschauern bekannt und vertraut. Stets hochkonzentriert,
seine Brille mit der Hand schwenkend - als Instrument zur Beruhigung oder
zum Aufbau der Spannung, so hat Böhme acht Jahre Deutschlands spannendste
Polit-Diskussion im Fernsehen präsentiert. Mit Talk in Berlin
will es der 70jährige noch einmal wissen und knüpft deshalb an
das bewährte Format an.
Jeden Sonntag abend versammelt Erich Böhme
wieder im Hotel Intercontinental einen Runde von vier bis fünf Politikern,
Wirtschaftlern, Publizisten oder Kulturschaffenden, dazu Betroffene und
kritische Laien, um mit ihnen über das Thema der Woche zu diskutieren.
Dabei kommt es weniger auf Rang und Namen der Teilnehmer an - wichtiger
ist für Böhme, dass seine Gäste wirklich etwas zum Thema
beitragen können.
Erich Böhme ist bei n-tv an
der Seite von Heinz Eggert immer montags Gastgeber im Grünen Salon,
dem gehobenen Stammtisch-Talk aus der Volksbühne Berlin.
Talk in Berlin sehen
Sie sonntags um 21.30 und montags um 14:00 Uhr.
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Mehr als
500 Leute haben heute in Berlin gegen den Auftritt von Haider bei NTV demonstriert.
Der Polizei gelang es nur durch massive Absperrungen und Gewalteinsätze
ein stürmen des Hotels Intercontinental zu verhindern in dem die Sendung
aufgezeichnet wurde.
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Hauptmann
Haider hält Hof
Beinahe-Österreichskanzler Haider
in Ex-Reichshauptstadt
Am Sonntag, den 6.2.2000 wurde der Kärntener
Landeshauptmann (Ministerpräsident) nach Berlin eingeflogen, um sich
hier mit Nachrichtensender ntv ein Stelldichein zu geben. Der sich schnell
formierende Protest brachte nur wenig DemonstrantInnen auf die Strasse
(nach info-Radio Berlin 500, davon angeblich 150 "Autonome"), die zeitweilig
und teilweise vom mindestens ebenso starken Polizeikontingent mit Knüppeln
bearbeitet wurden, wenn sie sich zu weit in Richtung Hotel vorwagten.
Schon ca. 16 Uhr, nach von den VeranstalterInnen
verkündigter Auflösung der Demonstration, waren vor Ort nur noch
vereinzelte Haider-Gegner auszumachen. Die Polizei erteilte einige Platzverweise.
Bis nach 18 Uhr herrschte ausserhalb der weiträumigen Absperrgitter
geradezu gespenstische Ruhe. Nur die an diesem schönen Vorfrühlingstag
flanierenden SpaziergängerInnen warfen neugierige Blicke und nicht
mehr.
Nach 18 Uhr wurde Haider von einer Eskorte
schneller Zivilfahrzeuge mit Blaulicht zum Flughafen gebracht. Protest
gegen seine Anwesenhaid bekam er keinen mehr zu Gesicht. Das ntv-Interview
dürfte den SteuerzahlerInnen recht teuer zu stehen gekommen sein.
Privatsender dürfen zwar öffentlich braunlastigen Politikern
den roten Teppich ausrollen - "Spot an!" - aber brauchen nicht die von
Ihnen verursachten Kosten zu tragen. Weder ökonomisch noch sozial.
Das ist eine Tatsachenbehauptung.
RGL fuer LPA Berlin
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Haider bei
Böhme-Talk: Er redete alle an die Wand
Von Bettina Dittmann
BERLIN - Jörg Haider in
Berlin: Gesichert durch massiven Polizeischutz, zeichnete gestern der Sender
nt-v die Talk Show "Talk in Berlin" mit dem rechtspopulistischen österreichischen
Politiker im Hotel Interconti auf. Dagegen protestierten rund 500 Demonstranten.
Berlin im Frühlings-Gefühl:
Ein laues Lüftchen weht, Eltern spazieren mit Kindern auf der Budapester
Straße. Ihr Ziel am frühen Nachmittag: der Zoo. Kurz vor dem
Hotel Interconti ist die Verzauberung über den ersten schönen
Tag des Jahres schlagartig vorbei: Polizisten sprechen auf Bürgersteigen
in Funkgeräte. Mit rot-weißen Gittern ist die Budapester Straße
zwischen Cornelius-Brücke und Olof-Palme-Platz komplett gesperrt.
"Sie müssen zum Lützow-Ufer",
erklärt ein Polizist Familienvater Andreas Heilmann (36). "Hier ist
gesperrt." Warum sagt der Beamte nicht. Wortlos dreht Heilmann mit Kinderkarre
um. "Wohl wieder eine Demo", murmelt er. "Was soll's."
Recht hat er. 300 Protestler linker Gruppen
versammeln sich gegen 14 Uhr in der Wichmannstraße hinter Absperrgittern,
scharf bewacht von über 100 Polizisten. Gegenüber - 100 Meter
entfernt - das Hotel Interconti. "Nazis raus! Nazis raus!", brüllen
sie, meinen Jörg Haider, Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs
(FPÖ). Der Politiker soll im Hotel in der nt-v-Sendung "Talk in Berlin"
mit Erich Böhme (69) auftreten.
Ob
Haider da ist oder nicht - weder
Polizei noch Fernseh-Sender schaffen Klarheit: "Keine Auskunft wegen der
Sicherheit." Ursprünglich sollte der Haider-Auftritt um 21.30
Uhr live gesendet werden (KURIER berichtete). "Wegen der Demo am Abend
zeichnen wir die Sendung auf, strahlen um 21.30 Uhr aus", sagt ein nt-v-Sprecher.
Um 14 Uhr wird es vor dem Hotel laut. Demonstranten
versuchen, die Absperrung zu durchbrechen, werfen Steine. Polizisten mit
weißen Schutz-Helmen und heruntergelassenem Visier stellen sich in
Doppel-Reihe vor die Protestler. Vergitterte Mannschaftswagen fahren vor.
Um 15.45 Uhr betritt Jörg Haider
mit sechs Bodyguards durch einen Nebeneingang unbemerkt das Hotel. Die
Polizei löst die Demo auf. Protestler, die sich weigern, werden festgenommen.
Im Hotel beginnt die Aufzeichnung der Talk-Sendung.
Haider
betritt den Saal, wird von geladenen Gästen freundlich mit Applaus
begrüßt. "Er ist wegen Gegenwind später gekommen", sagt
Erich Böhme. "Aber das ist er ja gewöhnt."
Eineinhalb Stunden versucht Böhme
Haider
ins Kreuzverhör zu nehmen. Doch der Österreicher weist alle Anschuldigungen
zurück, lässt drei Talkgäste (Ralph Giordano, Freimut Duve,
Michael Glos) nimmt drei Talk-Gästen den Wind aus den Segeln. Kurz
vor Schluss steht Ralph Giordano auf, geht aus dem Saal: "Böhme gibt
Haider
ein Forum unter Missachtung der Gesprächs-Partner. Ich hätte
gar nicht kommen sollen." Schmidt: Gäste waren unterlegen
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SPD:
Scharfe Kritik an Haiders Talkshow-Auftritt
Berlin (dpa) - Erich Böhmes
Gesprächsrunde "Talk in Berlin" mit für den Sender n-tv mit dem
österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider von Sonntagabend
ist bei der SPD auf scharfe Kritik gestoßen.
"Das Einzige, was Böhme
und seine eher hilflosen Gäste klar gemacht haben, ist, das die politische
Entwicklung in Österreich in Talkshows nicht angemessen behandelt
werden kann", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der
SPD-Bundestagsfraktion, Wilhelm Schmidt, am Montag in Berlin.
Am Ende seien der Talkmaster
und seine Gäste gegenüber Haider unterlegen. "Wer Haider und
Schüssel im Deutschen Fernsehen als Quotentreiber in Stellung bringt,
darf sich nicht wundern, dass die Rechtspopulisten das Forum nutzen", erklärte
Schmidt.
Die Sendung war am Nachmittag
aufgezeichnet und am Abend ausgestrahlt worden. Haider war dabei nur wenigen
Angriffen durch die anderen Gäste - der jüdische Publizist Ralph
Giordano, der CSU- Politiker Michael Glos und der OSZE-Medienbeauftragte
Freimut Duve - ausgesetzt.
Böhme sagte direkt nach
der Aufzeichnung, er könne noch nicht einschätzen, ob er Haider
demaskiert habe oder nicht. "Das muss das Publikum entscheiden." Haider
wertete die Talk-Show als Erfolg. Er habe das, was er habe sagen wollen,
sagen können, meinte er.
Böhme fragte Haider
unter anderem: "Sind Sie ein Neonazi, ein Neofaschist, ein Nationalist
oder ein Populist?" und erhielt von Haider die Antwort: "Ich bin ein ganz
freiheitlicher Reformpolitiker."
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2000-02-06 15:00
Anschlag auf österreichisches
Konsulat in Schweden
Während die Wachebeamten auf Patrouille waren, warfen die Täter
Scheiben ein und schmierten Hakenkreuz und Anti-Haider Parole an die Wand.
Verletzt wurde niemand.
Auf das österreichische Konsulat in der südschwedischen Stadt
Malmö ist Sonntag früh gegen 04.00 Uhr ein Brandanschlag verübt
worden. Unbekannte schlugen mehrere Fenster zu den Büroräumen
ein und legten dort ein Feuer.
Der Sachschaden wurde von österreichischen Diplomaten in Schweden
als "leicht bis mittel" eingestuft. Deutliche Brandspuren habe es keine
gegeben. Es dürften ein bis zwei Personen am Werk gewesen sein.
Im Zusammenhang mit der umstrittenen ÖVP-FPÖ-Regierungskoalition
in Wien habe es bereits in den vergangenen Tagen Drohanrufe gegeben, sagte
der österreichische Botschafter in Stockholm, Nikolaus Scherk. Daraufhin
habe man um eine verstärkte Bewachung den Vertretungen angesucht.
Dennoch sei das einstöckige Gebäude, das hinter einem Park liege,
nicht rund um die Uhr kontrolliert worden. Die Wachdienste hätten
lediglich die Frequenz ihrer Patrouillen erhöht.
Das Feuer löste einen Alarm aus und wurde vom herbeigeeilten Wachpersonal
schnell gelöscht. Die Hausfassade wurde von den Brandstiftern mit
einem Hakenkreuz, sowie einer Parole gegen FPÖ-Chef Jörg Haider
("Fuck Haideri") bemalt.
Die schwedische Aussenministerin, Anna Lindh, verurteilte den Anschlag:
"Es ist dumm und gefährlich, wenn man versucht, Zerstörungslust
in die Politik zu bringen", sagte Lindh.
(Der Standard)
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www.derstandard.at
6.2.2000 17:00 MEZ
2.000 Personen bei Kundgebung gegen Haider
in Paris
Protest gegen FPÖ vor österreichischer
Botschaft
Paris - Etwa 2.000 Personen haben sich
Sonntag Nachmittag vor der österreichischen Botschaft in Paris versammelt,
um gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ zu protestieren. Die von
den französischen Jungsozialisten organisierte Demonstration, an der
auch der ehemalige Kulturminister Jack Lang teilnahm, wurde von den Kommunisten
(PCF) sowie von zahlreichen Studentenvereinigungen und Menschenrechtsorganisationen
wie der Union der jüdischen Studenten in Frankreich und dem Anti-Rassismusverband
mitgetragen. Es waren auch zahlreiche Auslandsösterreicher anwesend,
vor allem Künstler und Akademiker.
"Ich bin traurig, sehr traurig darüber,
dass (Bundeskanzler Wolfgang) Schüssel diesen Pakt geschlossen hat.
Aber er wird nicht ewig dauern. Die empörte Reaktion, die sich in
ganz Europa bemerkbar macht, wird dazu beitragen, dass man in Österreich
zu einem normalen Leben zurückfindet", erklärte Lang im Gespräch
mit Journalisten. "Ich hoffe, dass die internationale Haltung andauern
wird, um die Wiener Regierung zu isolieren und das österreichische
Volk zu unterstützen", fügte der Präsident des Parlamentsausschusses
für Auswärtige Angelegenheiten hinzu und betonte, dass die Demonstration
vom Sonntag "vor allem auch eine Solidaritätsbekundung für die
Österreicher" sei.
"Wir sind alle österreichische Antifaschisten:
Widerstand"
Die Demonstranten, die auf ihren Mänteln
Aufkleber mit der Aufschrift "Anti-Haider" und einem Judenstern trugen,
hielten zahlreichen Spruchbänder hoch, auf denen unter anderem "Ja
zur antifaschistischen Einmischung in Europa" oder "Nein zur Allianz der
Schande" zu lesen war. Die Auslandsösterreicher versammelten sich
unter einem Plakat mit der deutschen Aufschrift "Wir sind alle österreichische
Antifaschisten: Widerstand".
Die Jungsozialisten bekräftigten ihre
Absicht, eine europaweite Widerstandsbewegung aufzubauen, "um eine Rückkehr
der faschistischen Kräfte in Österreich, Frankreich oder in anderen
EU-Ländern zu verhindern". In diesem Sinne riefen sie, begleitet vom
Slogan "Haider - Hitler: der selbe Kampf" für den 19. Februar zu einer
neuerlichen Protestkundgebung vor der österreichischen Botschaft auf.
Am Rande der Kundgebung protestierten einige
Demonstranten auch gegen die Freilassung des ehemaligen chilenischen Diktators
Augusto Pinochet. "Europa befreit Pinochet, ein Erbe Hitlers übernimmt
die Macht in Österreich", war auf einem großen Spruchband zu
lesen. (APA)
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Theaterautorin
Jelinek will Stücke für Österreich verbieten
Köln/Wien (dpa) -
Die österreichische Schriftstellerin und Theaterautorin Elfriede Jelinek
will die Aufführung ihrer Stücke in Österreich verbieten.
Nach einem Bericht in der ARD-Fernsehsendung «Kulturweltspiegel»
reagierte die prominente Autorin damit auf die Regierungsbeteiligung der
von Jörg Haider geführten FPÖ.
Elfriede Jelinek will keines
ihrer Stücke auf einer Bühne ihres Heimatlandes aufführen
lassen, solange die FPÖ mit in der Regierung sitzt. Das sei die einzige
Möglichkeit für sie, auf die von ihr als «ekelhaft»
empfundenen aktuellen politischen Verhältnisse in Österreich
zu reagieren, sagte sie in der am Sonntag ausgestrahlten Sendung.
Die 53-jährige Autorin,
die unter anderem mit dem Roman «Die Klavierspielerin» und
zuletzt mit dem Theaterwerk «Sportstück» erfolgreich war,
stellt sich mit Ihrem Protest in eine Reihe mit vielen anderen österreichischen
Intellektuellen. Unter dem Namen «Kulturnation Österreich»
haben über 100 Künstler am Freitag der neuen Regierung in Wien
die «moralische Qualifikation» abgesprochen, «im Namen
der Kunst und Kultur zu sprechen». Die Erklärung wurde bisher
unter anderem von den Autoren H.C. Artmann, Friederike Mayröcker,
Ernst Jandl und Marlene Streeruwitz unterschrieben.
Meldungen, wonach sie das
Land verlassen wolle, widersprach Elfriede Jelinek. Es sei ihr aus familiären
Gründen im Moment nicht möglich, ihren Wohnsitz ganz aus Österreich
zu verlegen.
06.02.2000 14:00 MEZ
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Israel
verhängt Einreiseverbot
gegen H a i d e r
Kabinett äußert Besorgnis über
FPÖ-Regierungsbeteiligung
Jerusalem (AP) Das israelische Innenministerium
hat am Sonntag ein Einreiseverbot gegen den österreichischen Rechtspopulisten
Jörg Haider verhängt. «Dies ist ein sehr wichtiger symbolischer
Akt, um ihm zu zeigen, dass er in unserem Land nicht erwünscht ist»,
sagte Innenminister Natan Scharanski in Jerusalem. «Wir hoffen, dass
andere Länder unserem Beispiel folgen.» Haider habe in jüngerer
Zeit Interesse an einem Israel-Besuch bekundet. Das israelische Kabinett
äußerte sich in einer Erklärung besorgt über die Beteiligung
von Haiders rechtsgerichteter FPÖ an der Wiener Regierung.
Die israelische Regierung rief «alle
aufgeklärten Staaten der Welt» zu Gegenmaßnahmen auf.
«Sie müssen gestoppt und an der Wurzel ausgerissen werden»,
hieß es in der von Kabinettsminister Jizchak Herzog verlesenen Erklärung.
Der Antritt der Regierung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel «mit
Mitgliedern der von Jörg Haider geleiteten rechtsextremen Partei»
sei «ein trauriger Tag für die österreichische Demokratie
und ein trauriger Tag für die Familie der freien Nationen»,
erklärte das Kabinett nach einer Sitzung.
Der Minister für Diaspora-Angelegenheiten,
Rabbiner Michael Melchior, forderte in der Kabinettssitzung, dass alle
Beziehungen mit der Regierung in Wien abgebrochen werden müssten.
Zusammen mit den USA und Europa sei sicher zu stellen, «dass Österreich
den politischen Preis zahlt». Statt mit der Regierung solle die Zusammenarbeit
mit demokratischen Organisationen, außerparlamentarischen Gruppen
und Gewerkschaften gesucht werden, erklärte Melchior. Aus Protest
gegen die FPÖ-Regierungsbeteiligung hatte Israel bereits am vergangenen
Freitag seinen Botschafter aus Wien abgezogen.(yahoo.online)
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