Gedenkdemo und christliche Symbole...

 

Den ZittauerInnen und ihren Behörden müßte es eigentlich recht sein: Am Mittwoch, während der Sonnenfinsternis, starteten die CampteilnehmerInnen eine völlig ruhige Aktion ohne den geringsten Ansatz der so beschrieenen Gewalttätigkeiten. Mit einem Trauermarsch und Holzkreuzen gedachten sie der Flüchtlinge, die seit 1990 der deutschen Grenz- und Abschiebepolitik zum Opfer gefallen sind. Ursprünglich war noch angekündigt, das in einer Zittauer Kirche als Touristenattraktion ausgestellte "Fastentuch" zu entführen, letztlich wurde aber eine Prozession mit den Holzkreuzen zum Marktplatz durchgeführt.
An -wieder einmal- ziemlich erstaunt zuschauenden MarktbesucherInnen vorbei, wurden die Kreuze schließlich vor dem Rathaus aufgestellt. Während die Sonne sich verdunkelte, wurden die Namen der gestorbenen Flüchtlinge verlesen und die Folgen des Grenzregimes angeprangert. Das war dem Ordnungsamtschef von Zittau, Wolf, dann wieder zuviel: Er tobte wegen der an den historischen Straßenlaternen aufgehängten Kreuze - Für ihn ein klarer Fall von Sachbeschädigung - und überhaupt gehöre auch eine Gedenkveranstaltung angemeldet.
Auch Bürgermeister Kloß hatte es wieder einmal satt und fuhr mit mit seinem teuren Auto wütend mitten in die Trauerkundgebung, um es dort zwischen des Leuten und ihren Aufklebervorräten abzuparken. Auch die Folgen dieser Handlung werden wohl in einer Anzeige wegen Sachbeschädigung enden...
Als die KundgebungsteilnehmerInnen den Marktplatz dann wieder den einkaufenden BürgerInnen überlassen hatten, sorgte das Ordnungsamt für den Einsatz der Multicar-Brigade "Wir halten Zittau sauber". Die Männer im Baustellenorange machten sich der Grabschändung schuldig und räumten die aufgestellten Kreuze wieder ab. Daß sie diese aber auch noch auf ihren Laster laden und klauen wollten, war den verbliebenen Kreuzwächtern denn doch zuviel und sie holten sie sich zurück.
...auch die Polizei beteiligte sich mit einem bescheidenen Beitrag an der Vernichtung von Steuergeldern, indem sie kurzfristig den Rathauseingang abriegelte und anwesende Fotografen bedrängte. Sonst hatte sie nix zu tun.

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