Angebliche Angliederung an Polen

Angebliche Angliederung an Polen sorgt in Zittau für Verwirrung

Zittau, 26. Juli (AFP) - Mit der angeblich bevorstehenden Angliederung Zittaus an Polen haben Witzbolde in der sächsischen Grenzstadt für Verwirrung gesorgt. Wie die Polizeidirektion Görlitz am Montag mitteilte, verteilte ein Pärchen im Alter von etwa 25 Jahren am Sonntag gefälschte Flugblätter mit dem Briefkopf des Dresdner Innenministeriums. Darin wurde den Bürgern mitgeteilt, daß die 27.800 Einwohner zählende Stadt ab dem Jahr 2002 dem Nachbarland angehören werde. Auf "erneuten Antrag der deutschen Vertriebenenverbände im Bundestag" sei die deutsche Ostgrenze neu vermessen wurden und verlaufe nun 5,24 Kilometer westlich der Stadt, hieß es zur Begründung.


Montag, 26.07.1999 - Top-News: Politik

Zittau (dpa)

Gefälschte Behördenschreiben über einen angeblichen Anschluß der Stadt Zittau an Polen haben gestern für Unruhe gesorgt. Die Fälscher verteilten die Schriftstücke als Vorabinformation des sächsischen Innenministeriums, berichtete die Polizei. Demnach sollte die grenznahe Stadt im Jahr 2002 aus Deutschland ausgegliedert werden. Nach dem Anschluß an Polen müßten die Einwohner eine neue Staatsbürgerschaft beantragen und polnisch lernen, kündigte die Wurfsendung an. Als Urheber wird ein 25jähriges Paar verdächtigt.


Mainpost

Montag, 26. Juli 1999, 15:44 Uhr

Gefälschter Brief sorgt für Wirbel in Zittau

Görlitz/Zittau (AP) Ein gefälschtes Schreiben des sächsischen Innenministeriums hat in der Stadt Zittau für große Aufregung gesorgt. Unbekannte hatten den Einwohnern in dem Brief mitgeteilt, daß sie im Jahr 2002 nach Polen ausgegliedert würden. Das Schreiben sei am Sonntag im Süden der Stadt in die Briefkästen der Häuser geworfen worden, teilte die Polizei Görlitz am Montag mit. Zeugen hätten angegeben, ein etwa 25 Jahre altes Pärchen beim Verteilen beobachtet zu haben.

Zittau liegt im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen. In dem Brief heißt es, die Stadt werde im Zuge einer Neuvermessung der Grenze ab 1. Januar 2002 zum polnischen Staatsgebiet gehören. Bis 1. März 2001 müsse die polnische Staatsangehörigkeit beantragt werden. Dies setze allerdings die Kenntnis der polnischen Sprache voraus. Kurse werde das Innenministerium kostenlos anbieten. Das Schreiben ist mit dem gefälschten Amtssiegel des Ministeriums versehen und von einem Staatssekretär Peter Schaubert unterzeichnet, den es aber gar nicht gibt.

Der Oberbürgermeister von Zittau, Jürgen Kloß, sprach von einer böswilligen Fälschung. Alle in dem Brief enthaltenen Aussagen seien frei erfunden. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der Urkundenfälschung.

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