Man scheut sich durchaus, etwas schön zu beginnen. Nicht nur, weil man nichts berufen will, sondern ideale Formen kränkeln. Der erste Streit holt alles wieder auf, was vorher keinen Platz hatte in der edlen stillen Luft. Die Dinge dürfen nicht wie gemalt sein, sonst halten sie im Leben nicht.

aus Ernst Bloch: Spuren

 

Kirsten Alers:

Am Geld werden wir nicht scheitern, aber ...

Geld(ausgabe)geschichten in, von und mit der Kommune Niederkaufungen

– ein Potpourri

Nein, das Geld wird es nicht sein, an dem wir scheitern. Es ist meistens genug da, um individuelle und kollektive, produktive und konsumptive Bedürfnisse zu befriedigen. Aber trotzdem ist Geld – und vor allem das Geld, das ausgegeben wird1) – eins der meistdiskutierten Themen im Lebenszusammenhang Kommune Niederkaufungen.

Die Kommune Niederkaufungen – Deutschlands größte links-alternative Kommune – ist eine seit 11 Jahren bestehende Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit derzeit 52 Erwachsenen und 17 Kindern/Jugendlichen. Die Kommune ist ansässig in einem großen Gebäudekomplex im Ortskern von Niederkaufungen in der Nähe von Kassel. Wir leben in 10 Wohngruppen und arbeiten fast alle in den kommuneeigenen Kollektivbetrieben: Kindertagesstätte, Tagungshaus, Küche, Schreinerei, Schlosserei, Baubetrieb, Regenwasseranlagenbau, Satz- und Druckbetrieb, Näh- und Lederwerkstatt, Gemüsebau, Viehhaltung, Planungsbüro, Verwaltung und Beratung. Einige arbeiten extern bzw. befinden sich in Ausbildung. Wir leben nach den sechs Grundsätzen: gemeinsam leben und kollektiv arbeiten, gemeinsame Ökonomie, Konsensprinzip, linkes Politikverständnis, Abbau kleinfamiliärer und Abbau geschlechtshierarchischer Strukturen. Außerdem ist uns wichtig, uns ökologisch nachhaltig und sozial verträglich zu verhalten sowie kein isoliertes Inseldasein zu führen. Und wir wollen immer noch größer werden ...

Allgemein anerkannt ist, daß im Kapitalismus auch selbstverwaltete Projekte ohne Geld nicht auskommen. Doch schaffen sie es, anders zu wirtschaften, eine gerechtere Verteilung zu gewährleisten, dem Geld gar seinen Fetischcharakter zu nehmen? Und dann, sind dann die Mitglieder mit ihrem Umgang mit Geld und dem anderer zufrieden? Schaffen sie es, sich von Konkurrenz um die größten Töpfe, von Neid, von der Vorstellung, daß Geld das Tor zu Unabhängigkeit und Freiheit ist, vom Leistungsgedanken zu befreien?

Ja und nein! Die folgenden Geschichten aus dem Leben einiger KommunardInnen zeigen das "Trotzdem": Obwohl wir alle die o. g. kapitalistischen Werte schon mit der Muttermilch aufgesogen haben, versuchen wir immer noch, die Ideale aus unserer Jugend, die viele der früheren WeggenossInnen längst zu den Akten gelegt haben, in reales Leben umzusetzen, versuchen, den Sozialismus, eine gerechtere Welt im Kleinen (mit erhoffter Wirkung nach außen) zu verwirklichen. Trotzdem: Trotz unser aller Sozialisation, trotz tagtäglicher, anstrengender Auseinandersetzungen, trotz der Tatsache daß wir mit unserem Projekt – vor allem nach dem Zusammenbruch des sogenannten real existierenden Sozialismus – fast ein historischer Anachronismus zu sein scheinen. Trotzdem können uns der Wille, es anders zu machen, und die Erfahrungen im gemeinsamen Wirtschaften immer wieder zu beflügeln – sonst wären wir nicht mehr hier ...

Dieses Potpourri besteht aus einem Gespräch über unser Verhältnis zum Geld in einer der Kommune-Wohngruppen, Geldgeschichten zweier KommunardInnen sowie Dokumenten zum Geldausgeben der Gesamt-Kommune. Die Autorin/Regisseurin des Potpourri und alle anderen Mitschreibenden oder -redenden sind Kommunemitglieder, das heißt: Den LeserInnen wird der Blick von innen gezeigt.2)

Zum besseren Verständnis des Geldgesprächs, der Geldgeschichten und -dokumente zunächst ein Auszug eines Beitrags zu gemeinsamer Ökonomie in der Kommune Niederkaufungen. Geschrieben für das KommuneBuch3) von Dieter Bensmann, einem Mitbegründer der Kommune. Er beschreibt aus seiner Erfahrung heraus die theoretischen Grundlagen des kommunitären Wirtschaftens, die in der Kommune Niederkaufungen versucht werden zu leben, und die dabei auftretenden Schwierigkeiten. Von ähnlichen Erfahrungen im Alltäglichen sprechen die Mitglieder der WG Süd, die sie auf dem Hintergrund ihrer ganz persönlichen Geschichten vor und während ihrer Kommunezeit reflektieren.

Gemeinsame Ökonomie

Ökonomie bedeutet im Griechischen die Wirtschaft des Hauses. Unter "Wirtschaften" wird in der Volkswirtschaft alles zusammengefaßt, was der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse an Sachgütern und Dienstleistungen zur Erhaltung des Lebens und seiner kulturellen Erhöhung und Verfeinerung dient. Ökonomie bezeichnet also den Umgang mit Gütern und Dienstleistungen innerhalb eines überschaubaren Rahmens, nämlich dem des Hauses. Von gemeinsamer Ökonomie kann man meiner Meinung nach sprechen, wenn das Wirtschaften nicht hierarchisch organisiert ist (...). "Gemeinsame Ökonomie" bezeichnet also selbstbestimmtes wirtschaftliches Handeln zur Absicherung der materiellen Bedürfnisse der an ihr beteiligten Menschen. (...)

In der gemeinsamen Ökonomie gibt es letztendlich nur eine Kasse. In diese und aus ihr heraus wird alles gezahlt. Auf diese haben alle gleichen Zugriff. Es gibt keine privaten Einnahmen mehr. Auch Geschenke, Honorare etc. gehen in den gemeinsamen Topf. Es gibt auch nicht die Möglichkeit, Ausgaben an der gemeinsamen Kasse vorbei zu tätigen.

Darüberhinaus schließt gemeinsames Wirtschaften auf der Seite der Produktion die Verständigung über die Arbeitszeit, die Produktionsweise bzw. das Dienstleistungsangebot und die Qualifizierung der Arbeitenden mit ein.

Auf der Seite der Konsumption macht gemeinsame Ökonomie eine Verständigung über Konsum und Bedürfnisse nötig, darüber, wie Bedürfnisse zustande kommen und welche Auswirkungen die Befriedigung meiner Bedürfnisse hat.

Gemeinsame Ökonomie schließt – im Unterschied zur gemeinsamen Kasse – Besitzunterschiede aus: Das betrifft einmal Immobilien. (...) Gemeinsame Ökonomie schließt zum anderen auch individuelle Rücklagen aus. Das betrifft in erster Linie Erbschaften und große Geschenke. In einer gemeinsamen Ökonomie müssen diese der privaten Verfügbarkeit entzogen werden. Politisch ist das deshalb sinnvoll, weil es in unserer Gesellschaft nur zwei – legale – Möglichkeiten gibt, Rücklagen zu bilden: Erbschaft oder hohe Löhne. Beides ist kein individuelles Verdienst der Nutznießer. (...) Gemeinsame Ökonomie ist also die Umsetzung der sozialistischen Forderung nach Abschaffung des Privateigentums.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß gemeinsame Ökonomie eine umfassende Form wirtschaftlichen Handelns ist. Sie bezieht sich auf Produktion und Konsumption1) gleichermaßen und wirkt sich in allen Bereichen der menschlichen Existenz aus. (...)

Die Kassen

In der Kommune wird unterschieden zwischen konsumptivem und investivem/produktivem Vermögen. Der Topf für Konsumbedürfnisse speist sich aus den monatlichen Einnahmen der Kommune. Sie dürfen im Jahresdurchschnitt nicht niedriger sein als die Ausgaben.4) Das investive/produktive Vermögen entsteht dadurch, daß die Mitglieder ihr Vermögen über langfristige Darlehensverträge in die Verfügungsgewalt der Kommune gebracht haben bzw. bei Einstieg bringen. Dieses Vermögen wurde/wird nur für den Kauf und die Sanierung der Gebäude und für Investitionen in die Arbeitsbereiche genutzt. Eine Umschichtung von produktivem in konsumptives Vermögen findet nicht statt. (...)

Corinne Votteler: Was sind meine Arbeitsgebiete innerhalb der Verwaltung?

(Auszug aus dem ArbeitsBereichsBericht der Verwaltung vom Februar 1997)

1. Kommunekasse: Mache ich von Anfang an. Allerdings hat sich der Umfang beträchtlich erweitert ("Umsatzsteigerung" seit 94 um 20 % und dementsprechend mehr Bewegungen im Kassenbuch und auf dem Konto), mein Zeitaufwand dafür hat sich aber beträchtlich verringert, für die Monatsabrechnung z. B. brauche ich inzwischen nicht mehr als 4 Stunden, anfangs 8–12 Stunden. Die konkrete Arbeit mit der Kommunekasse flutscht also ganz gut, was anderes ist die – eher psychische – Belastung bei anhaltender Kassenknappheit. Da habe ich dann halt keine einfache Position, aber ich denke, daß ich vergleichsweise ganz gut damit zurecht komme. Kommunekasse heißt auch: Liquiditätsplanung, Abwicklung von Geldflüssen zwischen Rentenkasse–Kommunekasse–Kommune e. V.–Privatkonten, Statistik, Betreuung der Privatkonten und viele kleine Dienstleistungen, Beratungen etc..

2. Betreuung der Rentenkonten. Vom Arbeitsumfang her nicht so bedeutend, jedoch eine anspruchsvolle, knifflige Angelegenheit.

3. Neue-Leute-Post und Betreuung der Kennenlernwochenenden- und Kennenlernwochenlisten. Auch keine sehr umfangreiche Aufgabe (ca. 4 Stunden im Monat), manchmal kommen interessante Briefe, ich find's auch immer noch sinnvoll, daß eine Person aus der Verwaltung das macht, aber oft ist es ein recht undankbarer Job.

4. Kommunedienstleistungen (zu umfangreich, um sie hier aufzuführen, können im AB-Bericht 94 nachgelesen werden) machen 1/4 bis 1/3 meiner Arbeitszeit aus.

5. Kommune-Adreßverwaltung. Eine "saisonale" Angelegenheit (wenn wir mal einen flimmerfreien PC-Bildschirm haben, macht sie mir, glaube ich, auch Spaß), im Zusammenhang mit der Rundbrief-Verschickung habe ich schon einige Stunden damit verbracht. Aus Effektivitätsgründen betreue ich seit Jahresende auch die Adressen des Tagungshauses mit.

6. Betreuung des Bürolagers und Büromaterialbestellungen

7. Betreuung des Presseordners

8. K-Gruppe5)

9. Invest-Gruppe5)

10. Projektberatungsgruppe5)

11. AB-Besprechungen und AB-Klausurtage, Büroorganisation (z. B. Putzen), Lektüre von Fachzeitschriften und -infos, Weiterbildung

12. Seit neuestem: Betreuung und Abwicklung der Darlehens- und Ausstiegsverträge

Das Bedürfnisprinzip

Eines der ehernen Gesetze von gemeinsamen Kassen lautete in der Anfangszeit von Wohngemeinschaften und selbstverwalteten Betrieben: "Alle sind gleich, alle bekommen bzw. zahlen das Gleiche in die gemeinsame Kasse." Diese Handhabung wurde als Ausdruck einer gleichberechtigten Gemeinschaft angesehen. Sie setzte sich von der unterschiedlichen, ungerechten Entlohnung im kapitalistischen System ab. Doch den Menschen wurde auch das nicht gerecht. Sie sind unterschiedlich. Sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, eine eigene Prägung aus der Zeit, in der sie nicht gemeinsam wirtschafteten, die Mitglieder einer WG verdienen in der Regel unterschiedlich und und und. Die Behauptung der Gleichheit entsprach nicht der Realität. (...)

Gemeinschaftsfördernd sind Regelungen, die berücksichtigen, daß alle Menschen einzigartig sind, was Bedürfnisse und Wünsche betrifft. In einer Gruppe etwas zusammen zu machen heißt, sich mit der Einzigartigkeit der Einzelnen auseinanderzusetzen.

Ich plädiere für die konsequente Umsetzung des Bedürfnisprinzips. Auf eine Taschengeldregelung bezogen heißt das also: keine allgemeinverbindliche Summe für jede Person, sondern jede/r entnimmt Geld nach ihren/seinen Bedürfnissen. (...)

Viele fürchten bei der Anwendung des Bedürfnisprinzips Mißbrauch. (...) Für mich ist – überraschenderweise – der Gebrauch des Bedürfnisprinzips oft ein viel größeres Problem, jedenfalls für eine Reihe von Leuten. Es werden Dinge, die man in unverbindlicheren Lebenszusammenhängen längst angeschafft hätte, nicht gekauft. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:

Einige nehmen ihr Handeln als Verantwortung gegenüber der Gruppe wahr. Sie wollen nicht zu höheren Ausgaben beitragen. Andere haben Angst vor der Auseinandersetzung. Sie fürchten Fragen, die dazu führen, daß sie ihr Verhalten erklären bzw. rechtfertgen müssen. Wieder andere erkennen, daß ihre Bedürfnisse nicht mit sinnvollen Gruppenansprüchen übereinstimmen, und drängen ihren Wunsch zurück. So wird die so sehr gewünschte Badewanne nicht angeschafft, weil sie aus ökologischen Gründen – zu viel Wasserverbrauch – nicht sinnvoll ist. In allen Fällen ist der Gebrauch des Bedürfnisprinzips nicht selbstverständlich und nicht einfach. Für dieses Problem gibt es keine allgemeingültige, "richtige" Lösung.

Einerseits ist meine Erfahrung, daß einige Leute dazu neigen, mit ihren Bedürfnissen sehr konsequent, fast hart umzugehen. Besonders dann, wenn Personen unter dieser Konsequenz selber leiden, ist es sicher angemessen, dazu zu ermutigen, sich etwas zu gönnen. Das ist auch im Interesse der Gesamtgruppe. So können Spannungen abgebaut werden, die auf die unterschiedliche Handhabung des Bedürfnisprinzips zurückzuführen sind: Es weckt eben Neid, wenn ich feststellen muß, daß andere sich beim Gebrauch des Bedürfnisprinzips weniger schwer tun als ich selbst. Wenn ich sogar das Gefühl habe, andere handhaben das Prinzip weniger ernsthaft als ich, kann sich sehr schnell Ärger bilden und sich anstauen.

Andererseits ist es in der gemeinsamen Ökonomie auch nötig und gewollt, einen Rahmen zu haben, seine eigenen Bedürfnisse in Frage gestellt zu bekommen, sie diskutierbar zu machen und sie gegebenenfalls zu ändern.

Es ist wichtig, daß das Bedürfnisprinzip so gehandhabt wird, daß den einzelnen Menschen Raum zur eigenständigen Entwicklung gelassen wird.

Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des Bedürfnisprinzips ist die Handhabung der Ausstiegsregelung. (...) Jedes Kommunemitglied schloß einen Vertrag mit der Kommune, dem alle zustimmen mußten, in dem festgeschrieben ist, was die/der Betreffende an Geld und Sachwerten bei Ausstieg bekommt. (...)

Blankoformular "Ausstiegsvertrag" einfügen

Transparenz

In der Kommune Niederkaufungen gibt es jeden Monat eine Abrechnung, aus der hervorgeht, wie sich die Einnahmen zusammensetzen (eigene Arbeitsbereiche, AußenarbeiterInnen, Honorare, Arbeitslosengeld, -hilfe, Geschenke, Kindergeld, Sonstiges) und die Ausgaben (Lebensmittel, Bücher, Reisen: Bahn–Bus–Auto, Miete, Sonstiges, u.a.). Der Betrag "Sonstiges" wird extra aufgeschlüsselt, wobei alle Ausgaben über 200,– DM namentlich ausgewiesen werden.

Blankoformular "Monatsabrechnung" einfügen

Die wichtigste Grundlage, auf der diese Abrechnung erstellt wird, ist das Kassenbuch, in das alle Ausgaben und Einnahmen namentlich eingetragen werden. (...) Ausgaben über 200,– DM müssen vorher schriftlich auf dem Mitteilungszettel angekündigt werden. Dies soll die Möglichkeit bieten, Tips zu geben. Z. B. könnte bei der Ankündigung: "Ich möchte mir eine Matratze für 350,– DM kaufen." geraten werden: "Im Tagungshaus ist eine gute übrig. Probier doch mal, ob du die brauchen kannst." (...)

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Informationskultur in der Kommune sind die Arbeitsbereichsberichte, die etwa jährlich von jedem Arbeitsbereich gemacht werden. In diesen wird informiert über Einnahmen und Ausgaben, über die Arbeitszeiten und über die Planungen des gesamten Bereiches und der einzelnen Mitglieder. Diese Berichte sind ausdrücklich eingerichtet worden, um Mißtrauen abzubauen, daß sich aus unzusammenhängenden Einzelinformationen aufgebaut hat, die zwischendurch aufgeschnappt werden können. Aber auch Vorurteile (...) sollen auf diese Weise abgebaut werden. Mindestens wird durch die Arbeitsbereichsberichte aber ein Ort geschaffen, sie zu diskutieren. (...)

Ich denke, in einer Gruppe ist es wichtig, sich darüber Klarheit zu verschaffen, wie die Mitglieder zu sozialer Kontrolle stehen. Meiner Meinung nach findet soziale Kontrolle in jedem Fall statt, wenn man so eng zusammen lebt. Ich halte sie dann für sinnvoll, wenn sie dazu beiträgt, Verhaltensweisen, die allen wichtig sind, zu verwirklichen. (...) Soziale Kontrolle kann dafür sorgen, daß Menschen, denen die alltägliche Umsetzung (ökologischen Verhaltens, Anm. d. Verf.) schwerer fällt, auf ihr nachlässiges Verhalten hin angesprochen werden. Es ist unangenehm, wenn man auf diese Weise mit seinen Widersprüchen konfrontiert wird. Aber gerade das kann Ansporn sein, sein Verhalten zu ändern, was – wie in jeder politischen Diskussion vehement vertreten wird – dringend nötig ist.

Für mich ist diese Art sozialer Kontrolle eher gemeinschaftsfördernd. Sie trägt dazu bei, die gemeinsamen Grundlagen des Zusammenlebens auch in konkrete Verhaltensweisen umzusetzen. (...)

Andererseits kommt in ihnen (einigen Beispielen, Anm. d. Verf.) zum Ausdruck, wie soziale Kontrolle gehandhabt werden sollte: nicht als Grundlage, um vernichtende Urteile zu fällen, sondern als Hilfsmittel, eigene Schwäche zu überwinden, dadurch, daß ich die Erfahrung mache: Ich bin so angenommen, wie ich bin, auch wenn bestimmte meiner Verhaltensweisen strittig sind. (...)

"Die Vision" von Ernesto Cardenal faßt das Gesagte poetisch zusammen. Sie soll deshalb – als Ausschnitt – am Ende dieses Beitrags stehen.

Jeder gebe nach seinen Fähigkeiten.

Jeder empfange nach seinen Bedürfnissen.

Ein System, das alle Bedürfnisse stillt.

Und die Bedürfnisse

Bestimmen die Produktion.

Die Kleidung wird nicht

Hergestellt, um Geld zu verdienen,

Sondern ist bestimmt,

Die Menschen zu kleiden.

 

Das Gespräch

Die fünf Erwachsenen der WG Süd der Kommune Niederkaufungen haben sich eigens für dieses Potpourri getroffen und über das eigene Ausgabeverhalten sowie das der Kommune ausgetauscht. Das tun wir auch sonst, wenn wir uns in unserem WG-Gemeinschaftsraum treffen – nach dem Plenum, nach einer anstrengenden Kleingruppensitzung oder einer konstruktiven ArbeitsBereichs-Besprechung. Dennoch war es spannend, so konzentriert biographische und Wahrnehmungsunterschiede zu hören.

Wie ist mein Verhältnis zu Geld, und wie hat es sich im Laufe meines Kommunelebens verändert? Was finde ich an meinem persönlichen Umgang mit Geld gut und was nicht?

Thorsten: Für mich war Geld schon lange vor der Kommune Mittel zum Zweck der Bedürfnisbefriedigung. Ich habe irgendwie aber auch immer versucht zu reflektieren, wofür ich das Geld ausgebe. Seit ich in der Kommune wohne, hat sich mein Horizont erweitert, habe ich einen größeren Blick bekommen auf all unsere Bereiche des gemeinsamen Wirtschaftens. Das ist schon neu. Das Geld hat hier größere Dimensionen für mich angenommen., z. B. durchdenken zu müssen, ob wir uns eine größere Investition wie den Hof leisten können. Und ich trage ja dann auch die Konsequenzen jeder großen Geldentscheidung mit. Was sich nicht verändert hat, ist, daß ich noch immer nicht einfach einen Job annehmen würde, nur um mehr Geld zur Verfügung zu haben. Dann stelle ich lieber meine Konsumgewohnheiten für eine Zeit um. Ich habe dabei immer den ideellen Zielen Priorität gegeben.

Jens: Bei meinem Verhältnis zu Geld gibt es so einzelne Episoden, die mir einfallen. Ich hatte früher als Kind immer wenig Taschengeld. Und dann gab es da mal einen ekligen Freund meiner Mutter, der wollte mit mir die Erhöhungen des Taschengelds für die nächsten 10 Jahre aushandeln. Das fand ich ganz schrecklich. Später hatte ich dann einen relativ großen Topf, aus dem ich alles, auch Kleidung, selbst gekauft habe. Und dann gab es ja die Halbwaisenrente. Es war immer Geld da, ohne daß ich jemandem dafür hätte dankbar sein müssen. Ich hab's oft verliehen, verschenkt, ich hab's nie angesammelt, hatte noch nie ein Polsterbedürfnis. In der Kommune hat sich das nicht wesentlich verändert, sodaß ich unseren Umgang hier teilweise recht spießig empfinde. Aber auch mein Blick hat sich erweitert wie bei Thorsten: Wie funktioniert eine GmbH oder doppelte Buchführung usw.? Überwiegend gebe ich einfach Geld aus, aber bei größeren Ausgaben muß ich lange überlegen wie jetzt bei meiner schönen, neuen Matratze für 850,– DM – ist ja eigentlich noch billig, ne!

Das Ja-Nein-Spiel zum Thema Geld (wird verwendet bei unseren Kommune-Seminaren)

Die Aussagen sind entweder zu bejahen oder zu verneinen:

– Geld macht frei.

– Geld regiert die Welt.

– Geld macht nicht glücklich.

– Bei Geld hört die Freundschaft auf.

– Geld gehört abgeschafft.

– Leistung soll belohnt werden.

– Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

– Jeder Mensch sollte gleich viel Geld zur Verfügung haben.

– Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

– Mein Geld gehört mir.

– Was ich mit meinem Geld mache, geht niemanden etwas an.

– Was andere mit ihrem Geld machen, geht mich etwas an.

– Geld interessiert mich nicht.

– Ich lebe nach dem Motto: Spare in guten Zeiten, dann hast du was in der Not.

– Ich habe schon mal kein Geld gehabt.

– Ich habe Angst davor, irgendwann mal kein Geld zu haben.

– Ich kann mit Geld umgehen.

– Die meisten anderen Leute können schlechter mit Geld umgehen als ich.

– Ich ärgere mich häufig darüber, wie andere Leute mit Geld umgehen.

– Ich habe letzte Woche mit jemandem über mein Geld geredet.

– Mich hat schon lange niemand mehr wegen meines Umgangs mit Geld kritisiert.

– Wenn ich das Geld dafür hätte, würde ich mir mehr kaufen.

– Meine Arbeit wird zu schlecht bezahlt.

– Ich arbeite, um Geld zu verdienen.

– Ich würde lieber mehr selbstbestimmte Zeit haben, anstatt mehr Geld zu verdienen.

 

Kirsten: Bei uns zu Hause war immer viel Geld da, aber wieviel, das war geheim. Und das Geld hatte etwas mit Leistung und Grips im Kopf zu tun. Gleichzeitig war unser Leben lange von protestantischer Ethik: Sparsamkeit, fast Askese geprägt. Sparen war ein Wert an sich. Ich konnte mir selbst immer ganz schlecht was kaufen, eher verschenken oder noch besser: spenden. Das hat sich hier erstaunlicherweise und zu meiner großen Erleichterung verändert. Dadurch, daß ich sehe, welch unterschiedliche Bedürfnisse sich Menschen hier mit und ohne Geld befriedigen, habe ich meinen Sparzwang etwas abgelegt und kann jetzt mit Lust Geld ausgeben für meine Herzensdinge, hauptsächlich für meine Bücher. Ich denke viel weniger über Geld nach, es ist mehr Mittel zum Zweck geworden. Ich kann trotz meiner Geschichte Probleme mit unserem unterschiedlichen Ausgabeverhalten nicht nachvollziehen. Ich finde, wir leben ganz schön im Wohlstand, auch am Bundesdurchschnitt gemessen, nicht nur an alternativen Kriterien. Und sind viel zu oft engherzig – Jens hat spießig gesagt -, können die Leidenschaften oder Bedürfnisse anderer, vor allem, wenn sie Geld kosten, nicht angucken oder aushalten - wahrscheinlich, weil uns das bei unseren eigenen so schwer fällt und weil der Gruppendruck manchmal so hoch ist, jedenfalls nicht, weil objektiv zu wenig Geld da wäre.

Uli: Ich hatte auch immer wenig Taschengeld im Verhältnis zu den anderen in der Schule. Aber ich konnte mir immer noch was dazu verdienen durch Rasenmähen oder beim Vater in der Druckerei. Das Geld hat eigentlich immer gelangt. Manchmal haben mir die Oma und Uroma, die bei uns gewohnt haben, noch was zugesteckt. Wenn ich mir Klamotten kaufen wollte, hab’ ich meine Eltern gefragt, aber so viele brauchte ich eh noch nie. Geld war für mich immer zum Ausgeben und Etwas-machen-Können da. Ich habe keinen Sparzwang. Ich habe z. B. mal mit einer Freundin was gedruckt für 1000,– DM, dann hat sie 700,– DM bekommen, und ich habe von dem Rest noch das Material bezahlt, weil sie damals einfach mehr Geld brauchte als ich.

Hier gucke ich, für was ich Geld ausgebe; das war aber eigentlich auch immer schon so. Für was die anderen Geld ausgeben, ist mir im Prinzip egal. Ich gucke z. B. nie auf die Ausgabenliste über 200,– DM. Mich interessiert nur die allgemeine Monatsabrechnung. Und wo ich einen engeren Blick aufs Geld habe, ist im Rahmen von unseren Betrieben. Doch auch das ist nichts Neues, mein Verantwortungsgefühl in diesem Bereich hat sich nicht grundlegend verändert.

Fiona: Meine Familie hat im Prinzip 10 Jahre über ihre Verhältnisse gelebt. Für den gewollten Mittelschichtstil war zu wenig Geld da. Dann gab es oft Sachen, die so aussahen wie bei der Mittelschicht, sie waren aber billiger und gingen deshalb dann ganz schnell kaputt. Ich hatte immer das Gefühl, zu wenig Taschengeld zu haben. In England ist es üblich, daß die Jugendlichen nach dem Abi ausziehen und dann auch sofort finanziell unabhängig von den Eltern leben. Ich mußte mich sehr stark mit Geld beschäftigen, weil ich einfach ganz wenig hatte. So fühlte ich auch oft einen Groll auf Menschen mit genug Geld und einen richtigen Haß auf all die Läden und die Leute, die hineingingen und mit vollen Taschen wieder herauskamen.

Es ist für mich eine große Erleichterung, mir keine Sorgen machen zu müssen, ob für mich genug da ist; ob für alle genug da ist, darum muß ich mir natürlich Gedanken machen. Ich denke hier letztendlich aber viel weniger über Geld nach, es ist vielmehr zum notwendigen Mittel zum Zweck geworden. Und ich finde es sehr befremdlich, wenn Leute Probleme mit den großen Unterschieden in unserem Ausgabeverhalten haben, vielleicht weil ich bisher nicht das Gefühl hatte, irgendetwas nicht machen zu können, weil das Geld nicht reicht.

Früher habe ich oft mein Konto überzogen. Hier habe ich eher den Überblick, weil ich mir das Geld in überschaubaren Portionen aus der Kommunekasse hole. Und ich muß aufschreiben, wofür ich es ausgebe. Manchmal gucke ich dann nach, wieviel ich in den letzten Monaten ausgegeben habe, wenn ich das Gefühl habe, daß es mehr wird. Und dann bin ich immer wieder ganz beruhigt, wenn ich feststellen kann, daß es keinen stetigen Zwang nach oben gibt, auch wenn es zwischendurch mal mehr war.

Kirsten: Ich konnte immer gut haushalten, rechnen und einschätzen. Hier habe ich eigentlich einen schlechteren Überblick über meine persönlichen Ausgaben. Und auch ansonsten ist mir im Prinzip hier alles zu groß. Nur in meinem Arbeitsbereich habe ich den vollen Durchblick. Ich konnte nicht einschätzen, ob wir uns den Hof leisten können oder nicht, obwohl ich über Jahre die Konsequenzen mitzutragen habe. So muß ich an ganz vielen Stellen das Vertrauen aufbringen, daß die KommunardInnen, die sich intensiv mit der Finanzierung von diesem oder anderen Projekten beschäftigen, schon wissen, was sie tun. Ich kann nicht alles durchblicken und muß delegieren. Und das gilt ja auch nicht nur für Geldgeschichten.

Thorsten: Mir geht das mit der Gesamtübersicht ähnlich wie Kirsten. Ich delegiere ganz viel, finde das aber völlig o. k.. Mir ist noch etwas zu vorhin eingefallen: Ich hatte auch immer weniger Taschengeld als die anderen und habe das nie verstanden, weil meine Eltern beide gearbeitet haben. Ich weiß ehrlich nicht, was sie mit dem Geld gemacht haben.

ZurVeranschaulichung, womit wir uns innerhalb weniger Wochen beschäftigen müssen, um mitentscheiden und -verantworten zu können: Einige Plenums-Entscheidungen im November/Dezember 1997:

Schlegelmulcher für den ArbeitsBereich Gemüse: Der Kommune e. V. kauft zum Preis von 5700,– DM einen Schlegelmulcher und vermietet ihn für die Dauer von 10 Jahren an das Gemüsebaukollektiv Rote Rübe. Die monatliche Miete beträgt: 47,50 DM + 5,2 % Zinsen. Nach Ablauf der 10 Jahre wird das Gerät dem Betrieb kostenlos zur Verfügung gestellt.

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Rentengelder können investiert werden in:

1. festverzinsliche Wertpapiere

2. Aktienfonds

3. Direktbeteiligungen

4. Immobilien

5. Darlehen.

6. kommune-intern.

Bei jeder dieser Formen kann 0 bis 30 % der Gesamtsumme der angesparten Rentengelder investiert werden. Die Investitionen unter 1. und 2. müssen zusammen mindestens 50 % der Gesamtsumme betragen.

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Die Kommune kauft eine Werbeseite im Kaufunger Blättchen für NeubürgerInnen.

Seitengröße. 23 x 23 cm

Kosten: 2000,– DM

Uli A. gestaltet die Seite mit dem beiliegenden Text und den vorhandenen Logos der Betriebe der Kommune. Die Logos stehen im Hintergrund und der Text im Vordergrund.

Änderungswünsche zum Text an Jona, fragen zum Layout an Uli A.

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Verlängerung der monatlichen Spende von 150,– DM ans Frauenhaus für das Konto "Grenzenlos" um ein weiteres Jahr bis Ende Dezember 1998: Das Frauenhaus ist nicht an die AWO übergegangen, der autonome Frauenhausverein betreibt weiterhin das Kasseler Frauenhaus (wenn auch momentan immer noch ohne gültigen Vertrag). "Grenzenlos" unterstützt ausländische Frauen, die weder eine eigene Aufenthaltsgenehmigung haben noch irgendeine finanzielle Unterstützung beantragen können.

 

Jens: Also, in den überwiegenden Fällen, wo wir Geldentscheidungen treffen, geht es doch gar nicht ums Geld. Der Hofkauf ist dafür ein eindeutiges Beispiel. Da spielen ganz andere Kriterien eine Rolle, nämlich die Unterstützung des Arbeitsbereichs Viehhaltung. Mit dem Geld wird das dann schon organisiert. Wir haben hier doch noch nie wirklich einen Mangel verwaltet.

Uli: Nein, der Hofkauf war eine restlos ideelle Sache, der Arbeitsbereich eher eine Art Vorwand. Die GründerInnengeneration wollte immer einen Hof, weil ein solcher ihrer Meinung nach zu einer Kommune dazugehört.

Fiona: Egal, welche Kriterien bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben: Damit ich mit den auf uns zukommenden, finanziellen Konsequenzen umgehen konnte, habe ich im Vorfeld der Entscheidung Auszeit- und Ausbildungswünsche abgefragt. Ich hatte Angst davor, mit 30 Leuten etwas tragen zu müssen, was 50 entschieden haben. Die Angst hatte ich auch, als wir die Mittelstraßenbaustelle geplant haben und klar wurde, daß dann ein Jahr ganz viele von uns nur intern arbeiten würden. Erstaunlich finde ich, daß wir es immer wieder hinkriegen durch bewußtes oder vielleicht eher unbewußtes Organisieren, daß unsere Kasse im Jahresdurchschnitt stimmt.

Uli: Ich sehe das nicht ganz so positiv. Gerade im Zusammenhang mit dem Hofkauf und der monatlichen Mehrbelastung der Kommunekasse von 8000,– DM kam doch ganz oft der Appell: "Wir müssen jetzt aber sparen!" Jede Person sollte sich ihre persönlichen Ausgaben aber fünf Mal überlegen.

Fiona: Entwicklungen passieren andererseits aber so allmählich, und wir haben im Prinzip so viele Möglichkeiten zu reagieren. Ich fand, daß es eigentlich wenig Sparappelle gab im Vergleich zu den Vorjahren beim immer wiederkehrenden Sommerloch.

Georg Eisenberg: Das geht alles seinen sozialistischen Gang? – Eine persönliche Geldgeschichte

Schon früher sagte meine Mutter. "Ich hab's doch erlebt im Osten: Die Äcker auf den Kolchosen sind verkommen, aber das kleine Stückchen Privatland blühte und gedieh, dafür hat man sich eben eingesetzt."

Ich hatte früher mein Postgirokonto. Wenn es leerer wurde, wußte ich, daß ich weniger ausgeben mußte. Jetzt habe ich mit 51 anderen Erwachsenen und deren Kindern ein Bank- oder Postgirokonto (nicht einmal das weiß ich genau). Wenn das leer ist, sagen die einen: "Das ist nur das Sommerloch." Oder: "Das liegt nur an unserer großen Baustelle." Andere sagen dann: "Unser Geld wird knapp, ich mache dieses Jahr billigen Urlaub." Oder ärgern sich: "Wir sind blank, und ich scheine der einzige zu sein, der anfängt zu sparen." Wieder andere wußten es schon immer, daß das Motto "jede nach ihren Bedürfnissen/Möglichkeiten" nur eine Phase der realsozialistischen Verirrung ist, und warten geduldig auf die Verschärfung der Widersprüche, so daß wir eines Tages feste persönliche Budgets einführen oder gar das Motto "wer sich viel leistet, muß auch viel leisten".

Als 1996 das sogenannte Sommerloch der Kommune schon im Dezember 1995 anfing und wir Monate mit Miete und Rente (an uns selbst, daher: lasche GläubigerInnen) in Rückstand waren, war meine WG die konsequenzlosen Diskussionen obiger Art leid. Wir sahen uns außerstande, mit 50 Leuten Alltagsbedürfnisse auszuhandeln, die derzeit offensichtlich unsere Einnahmen überstiegen. Wir fühlten uns aber sehr wohl in der Lage, unter uns sechsen über Urlaub, teure Leckereien oder Kleidung zu streiten. Dabei waren wir uns darüber im Klaren, daß schon in unserer WG Unterschiede beim Geldverjubeln von über 100 % bestehen.

Wir richteten also für ein halbes Jahr versuchsweise unsere WG-Kasse ein. Wir rechneten den Pro-Kopf-Kommune-Durchschnitt von 1995 für Privates aus, zogen davon 25 % ab – denn wir wollten ja sparen – und holten als WG gemeinsam das Geld aus der Kommunekasse ab. Wir hatten jeden Monat eineN andereN KassenwartIn von uns und guckten auch monatlich gemeinsam, wie unser Schnitt lag: Wir lagen immer unter unserem Ziel, also "Plan zu 120 % übererfüllt". Wir mußten nicht einmal unter uns anfangen zu feilschen. Das Ganze war so übersichtlich, daß wir im vorauseilenden Eifer das Sparziel erreichten. Dabei waren sicher nicht alle einzelnen unterm Pro-Kopf-Kommune-Durchschnitt, aber wir als ganze Kleingruppe, und es war für alle von uns o. k..

Es war ein guter und erfolgreicher Versuch, und es fiel uns schwer, ihn zu beenden. Aber wir hatten es der Kommune ja versprochen, und das erweiterte Sommerloch in der Kommunekasse war wieder gefüllt, sicher nicht nur dank unserer und noch einer anderen WG-Kasse. Aber mit dieser guten Erfahrung im Gepäck sehe ich den mit Sicherheit irgendwann kommenden Finanzkrisen der Großgruppe gelassener entgegen. Mit dem Experiment "Kleingruppengeldbewirtschaftung" meine ich der sonst unvermeidlichen Privatisierung konstruktiv begegnen zu können, wenn das Sozialismusexperiment Kommune Niederkaufungen in die Jahre kommt.

 

Jens: Ich fand's eher das Übliche: Die einen beruhigen, die anderen verbreiten Panik. Ich denke, daß es immer beides gibt: bewußte und unbewußte Reaktionen auf eine neue Situation. Die meisten gucken wie verschreckte Kaninchen auf die 8000,– DM, dabei sind es auf 50 aufgeteilt nur 160,– DM pro Person im Monat, die wir mehr aufbringen oder weniger ausgeben müssen.

Uli: "Nur" ist gut. Schließlich handelt es sich um 10 % unseres Gesamteinkommens und -bedarfs.2) Die 8000,– DM sind für unsere Verhältnisse ein wesentlicher Einschnitt gewesen. Wenn wir 800.000,– DM anstelle von 80.000,– DM für 50 Leute zur Verfügung hätten, dann wären 10 % zu verkraften, weil dann immer noch 720.000,– DM anstelle von 72.000,– DM übrigblieben. Die Grundsumme in Relation zu den Menschen, die sie erwirtschaften und ausgeben, ist das Entscheidende, nicht so sehr der Prozentsatz.

Was finde ich am Umgang der Kommune mit Geld gut, richtungsweisend, mutmachend und was dringend veränderungsbedürftig?

Fiona: Erst mal das Positive: Das Bedürfnisprinzip1). Das steht hinter allem. Und dann natürlich den gemeinsamen Besitz an Produktionsmitteln sowie Grund und Boden.

Thorsten: Ja! Dem stimme ich so voll zu.

Uli: Ich kann nur dem zweiten zustimmen, das Bedürfnisprinzip sehe ich oft nicht realisiert, es gibt so große Unterschiede, welche Bedürfnisse und bei welcher Person sie akzeptiert werden.

Kirsten: Halt, erst mal das Positive! Ich finde gut, daß Geld im Prinzip nicht geheimnisumwittert ist. Und daß wir versuchen, Arbeit anders zu bewerten, d. h. daß ich nicht weniger Geld zur Verfügung habe, weil ich wegen meines Kindes weniger produktive Arbeit leiste als andere oder weil ich eine gesellschaftlich niedrig dotierte Arbeit, nämlich im Kindergarten, tue. Und ich finde gut, daß wir nicht nur unter uns versuchen, Ungerechtigkeiten auszugleichen, sondern auch in den Trikont, ans Frauenhaus oder ähnliche Projekte abgeben, wobei mir die Summe zu niedrig ist.

Heute noch gültige Plenums-Entscheidung vom 30.1.1996 zum Trikont-Topf:

Die drei Projekte ASW, Medico und AfricAvenir bekommen ein Jahr jeweils ein Drittel des Topfes. Jeweils die Hälfte der Spende kann für Trikontarbeit hier einbehalten werden. Der Trikont-Topf wird um 300,– DM erhöht. Der Topf beträgt damit 1950,– DM, was 2,56 % der durchschnittlichen, monatlichen Kommuneausgaben beträgt.

 

Fiona: Stimmt, und ich halte auch die Entkoppelung von Leistung und Geld für ganz zentral.

Jens: Versteh' ich nicht. Sag mal ein Beispiel.

Fiona: Wenn es mir auch noch drei weitere Monate so schlecht geht, daß ich nur 15 Stunden in der Woche arbeiten kann, werde ich alle möglichen Probleme kriegen, aber nicht das Problem, zu wenig Geld zu haben. Wenn meine Fähigkeiten reduziert sind, muß ich nicht automatisch meine Bedürfnisse reduzieren. es ist doch sogar eher verpönt zu sagen: "Jetzt habe ich so viel gearbeitet, jetzt kann ich mir auch mal was leisten."

Thorsten: Ich finde es klasse, daß ich unabhängig davon, ob ich überhaupt Geld einbringe – so wie bei mir jetzt, wo ich meine Ausbildung mache –, über den Faktor Geld hier gleichberechtigt mitentscheiden kann.

Kirsten: Genug des Lobes, jetzt zu den problematischen oder zwiespältigen Angelegenheiten.

Fiona: Mich beschäftigt nach wie vor, wie unser Umgang mit dem Problem Kinder und Geld ist. Da haben ganz viele Kinder private Sparkonten von ihren Großeltern, und schon vor Jahren ist die Entprivatisierungsdiskussion gescheitert.

Jens: Warum soll es denn für die Kinder eine einheitliche Regelung geben?

Fiona: Weiß ich nicht. Ich bin ja eigentlich überhaupt gar keine Gerechtigkeitsfanatikerin, die immer für alle absolut das dasselbe will. Aber ich würde schon mal gerne wieder darüber reden können.

Kirsten: Mein Problem hier liegt wie bei Uli auf der Ebene des Bedürfnisprinzips. Ich erlebe immer wieder, daß diejenigen als die besseren Menschen angesehen werden, die wenig Geld ausgeben bzw. die die billigeren Bedürfnisse haben.

Jens: Wie paßt das denn zum Umverteilen? Wenn du mehr in den Trikont geben willst, ist es doch besser, billigere Bedürfnisse zu haben.

Kirsten: Hm.

Fiona: Für mich sind die paar, die das immer noch so sehen, daß billiger gleich besser ist, Dinosaurier. Das geht doch gar nicht. Dann müßten wir Auto statt Bus fahren, Billigkleider aus Ausbeutungsländern und bei Aldi statt in Elkershausen6) einkaufen.

Jens: Am billigsten ist es, gar nicht zu leben, ne!?

Allgemeine Erheiterung!

Uli: Ich erlebe es so, daß das Bedürfnisprinzip nur bis 200,– DM gilt. Für alles, was jenseits der Öffentlichkeit – abgesehen vom Kassenbuch – abläuft, ist das mit dem Bedürfnisprinzip richtig. Danach fängt die Rechtfertigung an. Der dementsprechende Druck ist doch wahnsinnig hoch.

Jens: Da stimme ich dir zu. Teilweise ist es nämlich nicht nachvollziehbar, warum eine Geldausgabe diskutiert wird und eine andere nicht. Auch hier geht es selten in erster Linie ums Geld. Aber ich rechtfertige mich nicht, wenn ich auf den 200,– DM-Zettel etwas aufschreibe.

Uli: Du nicht und ich auch nicht. Aber die Stimmung ist doch so, daß Leute meinen, ihre Ausgabe rechtfertigen zu müssen, indem sie z. B. aufschreiben, daß das Geld dafür von ihren Eltern kommt. Und die Teile der ArbeitsBereichs-Berichte, die sich mit Geld befassen, haben auch ganz oft den Charakter von Rechtfertigung.

Jens: Wenn Leute ihre Ausgaben legitimieren müssen, dann haben sie das wohl nötig. Ich lese die Kommentare als Erklärungen, auf welchem Hintergrund Entscheidungen entstehen. Wenn ich sie für Quatsch halte, spreche ich sie an.

Thorsten: Leute versagen sich doch gerade hier ihre Bedürfnisbefriedigung. Manchmal ist es die Schere im eigenen Kopf. Aber oft ist es doch irgendwie ein schlechtes Gewissen, produziert durch eine gerade vorhandene Stimmung, und dann eine Frage des Rückgrates, ob ich mich traue, ein paar Winterschuhe zu kaufen oder nicht.

Fiona: Meine Erfahrung ist eher eine gegenteilige: Wenn ich Leute gefragt habe, ob ich denn wohl das viele Geld für meinen Führerschein oder Urlaub ausgeben soll, haben sie mich durchweg ermutigt, es zu tun.

Jens: Ich vermute, daß es einen Zusammenhang gibt zwischen Einnahmen und Ausgaben einer Person, in der Person selbst und in der Reaktion der anderen auf ihre Ausgaben.

Thorsten: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Es sind die eigenen inneren Kämpfe, aber eben auch oft eine Stimmung, daß Leute keine Verantwortung übernehmen, wenn sie nichts einbringen, aber teuren Urlaub machen.

Fiona: Teurer Urlaub ist schwer anzusprechen, habe ich gerade erlebt, als ich I. und J. angesprochen habe.

Uli: Das ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für Rechtfertigungsdruck. Da hat ein möglicherweise unbewußter Druck zu uneindeutigem Aufschreibeverhalten geführt. So hat die Ausgabenliste nur etwas mit negativ verstandener, sozialer Kontrolle zu tun.

Kirsten: Fiona, warum hast du denn I. und J. überhaupt angesprochen?

Fiona: Weil ich die Summe unvorstellbar fand. Sie haben leider auch den über ein Jahr bei mir angestauten Unmut über die vielen teuren Urlaube abbekommen. Und ich glaube, ich brauche Übung: Ich will aufhören, Angst zu haben, etwas anzusprechen; lieber will ich das Risiko eingehen, hinterher einsehen zu müssen, das hätte ich anders, besser oder gar nicht sagen sollen.

Kirsten: Ich glaube, wir sollten unsere FreundInnen auf ihr Ausgabeverhalten ansprechen und bei den anderen darauf vertrauen, daß sie auch solche haben, die das tun. Unter FreundInnen ist es ungleich leichter, über Bedürfnisse, ihre Geschichte und Veränderbarkeit zu reden, ohne sofort in Verteidigungshaltung verfallen zu müssen.

Ist das Thema Geld in der Kommune anders besetzt als "draußen" im Kapitalismus?

Jens: Der Kapitalismus ist nicht draußen vor der Tür, das ist eine Illusion. Er ist drinnen ganz genauso, wenn wir als Betrieb agieren oder einkaufen oder oder ...

Fiona: Die Trennung wird immer unschärfer, weil der Kapitalismus Errungenschaften der Selbstverwaltungsbewegung übernommen hat und man z. B. Anteile an der eigenen Firma kaufen kann.

Jens: Wir heben die kapitalistische Besetzung von Geld da auf, wo wir keinen Mangel haben. Wenn wir Mangel hätten, behaupte ich, würden wir auch überlegen, ob Ausgaben weiterhin unabhängig von Einnahmen oder Leistung der jeweiligen Person bleiben können. Noch schärfer ausgedrückt: Nur weil wir Geld haben, haben wir die Freiheit, anders zu sein.

Uli: Manchmal verhalten uns doch schon genau so, wie Jens es für eine Mangelsituation befürchtet: Wenn Geld aus der Kommune rausgehen soll, eben z. B. in Form von Renten, Bafögrückzahlungen oder Ausstiegsgeldern, verhalten wir uns so, als befürchteten wir einen Mangel für die Zukunft der KommunardInnen, die dann (noch) hier leben.

Fiona: Na ja, zum Glück haben wir ja das Konsensprinzip, sodaß es sich nicht sofort real auswirken kann, wenn ein paar Diniosaurier hartnäckig so danebenengagieren.

Jens: Aber wie war das denn, als Geld weggekommen ist, da kamen sehr schnell altbekannte Muster auf den Tisch: weniger Geld in die Kasse tun, sie wegschließen usw..

Thorsten: Ja, und wenn eine Person das dann immer noch nicht will, wird sie schnell als unverantwortlich hingestellt.

 

Schluß

Am Geld werden wir nicht scheitern, aber ...

Aber gerade am Thema Geld – und speziell am Thema Geld-Ausgeben, denn darum geht es in erster Linie in diesem Beitrag – zeigen sich jenseits aller positiven, möglicherweise gar revolutionären Aspekte gemeinsamer Ökonomie leider allzuoft unsere ("gut" gelernten) sozialen Unzulänglichkeiten. Was "draußen" gilt, gilt in der Kommune in gewisser Weise erst recht:

Geld steht für Unabhängigkeit und Freiheit (hier: der Gruppe). Geld wird gerne genommen, aber ungern weggegeben. Geld dient zur Bewertung von Menschen, wenn auch meist im informellen Tratschbereich. Geld wird als Meßlatte für Leistung, Können und Verantwortung gegenüber der Gruppe verwendet. Geld erzeugt Neid, Mißgunst und Cliquenbildung. Geld wird gespart und verhindert manchmal Gelassenheit und Großzügigkeit gegenüber Herzensdingen (von sich und anderen). Geld läßt Allmachtsgefühle entstehen, weil der Rahmen so groß und die Mitbestimmungsmöglichkeiten generell sind. Geld suggeriert das Vorhandensein einer objektiven Ebene, eindeutiger Entscheidungskriterien sowie von Sicherheiten im Kommune-Dschungel.

Warum ist das so? Obwohl wir uns alle tagtäglich bemühen und auch immer wieder das Gegenteil beweisen, nämlich, daß es doch einen Sinn hat, sich auf das Sozialismusexperiment Kommune einzulassen. Die Antwort ist sicherlich vielschichtig. Für mich ist die Ebene der persönlichen Verhältnisse ihr zentraler Aspekt:

Wir alle laufen uns jeden Tag dutzende Male über den Weg. Die Möglichkeiten, Menschen in ihren über den Tag wechselnden Rollen wahrzunehmen, sind riesengroß. Ich treffe hier keineN MitkommunardIn nur als KollegIn, FreundIn, WohngenossIn oder LiebespartnerIn. Selbst Menschen, die ich vor vier Jahren nichtssagend, unsympathisch oder gar gruselig fand, sind mir mittlerweile neutral bis sympathisch, weil die vielen Momente des Sich-Erlebens immer wieder Facetten sichtbar werden lassen, die Bilder relativieren. KeineR ist nur Bengel oder Engel – wir haben die Chance, das hier tatsächlich zu erfahren.

Unglücklicherweise gebiert die ständige Gruppensituation, die Ganzheitlichkeit des Lebens in einer Kommune aber auch die Kehrseite: Denn je mehr Menschen auf einem Haufen, die ökonomisch, privat und öffentlich so miteinander verquickt sind wie wir, desto größer auch die Möglichkeiten, sich mißzuverstehen, zu ärgern und zu verletzen. Und das passiert des öfteren beim Thema Geld: Die Diskussionen um den scheinbar neutralen Gegenstand Geld sind nur allzuoft durchsetzt von Gefühlen, seien sie sozialisations- oder von den (gestörten) Verhältnissen zu anderen KommunardInnen bedingt.

Und gerade deshalb ist das Thema Geld eines der Themen, die alle immer wieder zum Innehalten bewegen müßten. Innehalten, um die Ebenen zu trennen, um die Argumente und Hintergründe der anderen zu verstehen und um genau zu erkennen: Was brauche ich, und wie will ich hier und mit den anderen leben, oder was kann ich auf keinen Fall mittragen? Wenn ich mir diese Fragen beantwortet habe, kann die Debatte um Geldausgeben, -einnehmen und alles, was daran hängt, erst losgehen.

Subsistenzgeschichten, die Mut machen, sollten es werden. Ein Potpourri, das vor allem das Anstrengende am Leben in einer Kommune zeigt, ist es geworden. Einer Kommune, die ein anderes, ein solidarischeres Wirtschaften will, das alle Mitglieder vor allem zum tagtäglichen Lernen verpflichtet. Der Blick von innen speziell verbietet die reine Darstellung idealer Formen. Hier sind die Dinge nicht wie gemalt. Im Leben halten sie einigermaßen.

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Anmerkungen:

1) Wo das Geld herkommt, das wir jeden Monat ausgeben, welche es wie erwirtschaften und welche unterschiedlichen Probleme damit verbunden sind, muß in einem anderen Beitrag an anderer Stelle behandelt werden. Ebenso die Frage, was genau der Grundsatz "jede Person nach ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten" bedeutet. Der zweite Teil dieses Grundsatzes – "jede nach ihren Fähigkeiten" – wird manchmal unterschlagen und ist eng verbunden mit der Frage, wie das Geld in die Kasse hineinkommt.

2) Dieser Blick ist in erster Linie der der Autorin und gibt nicht die allgemeine Kommunemeinung wieder.

3) Dieter Bensmann: Gemeinschaftlich wirtschaften trotz Kapitalismus? in: Das KommuneBuch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1996

4) Die Pro-Kopf-Kommune-Durchschnitts-Einnahmen sowie -ausgaben betragen im Monat ca. 1600,- DM.

5) K-Gruppe = Kontroll-Gruppe der Verwaltung, besteht aus ca. vier KommunardInnen , trifft sich alle zwei Wochen; Invest-Gruppe = Gruppe, die intensiver größere, anstehende Investitionen durchdenkt und -rechnet, besteht aus ca. vier KommunardInnen und den Verwaltungsleuten, trifft sich etwa einmal monatlich; Projektberatungsgruppe berät Kollektivbetriebe, Kommuneprojekte in Gründung und Projekte aller Art

6) Großhandel für biologische Produkte

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Biographien:

Die Autorin/Regisseurin des Potpourri:

Kirsten Alers: 37 Jahre, Diplompädagogin und Journalistin; u. a. Autorin/Mitherausgeberin der Wuppertaler Frauenzeitung "Meta M." (1989–1994) sowie des Buches "Unruhiges Hinterland – Portraits aus dem Widerstand im Wendland" (1997), Mitarbeit bei der Zeitschrift "contraste"; arbeitet in der Kindertagesstätte der Kommune und bietet Schreibwerkstätten und Journalismusworkshops für Frauen an, lebt seit knapp vier Jahren in der Kommune und der WG Süd, ein Kind (10)

Die Mitschreibenden oder -redenden

Uli Ahrend: 39 Jahre, Schriftsetzer und Druckereiingenieur, arbeitet in der Satzmanufaktur, lebt seit knapp vier Jahren in der Kommune und der WG Süd, hat zwei Kinder (12 und 9), die nicht in der Kommune leben

Dieter Bensmann: 45 Jahre, Mitarbeiter in einem grünnahen, politischen Bildungswerk, gehört zu den GründerInnen der Kommune, lebte hier von 1986 bis 1993, lebt und arbeitet jetzt in Hamburg, ein Kind (4)

Fiona Dancy: 33 Jahre, Schreinerin, arbeitet in der Schreinerei, ist Engländerin und lebt seit fast 10 Jahren in der Kommune, lange in Frauen-WGs, jetzt in der WG Süd

Georg Eisenberg: 40 Jahre, Schlossermeister, arbeitet in der Schlosserei, lebt seit über 10 Jahren in der Kommune, ein Kind (11)

Jens Herden: 33 Jahre, Gas- und Wasserinstallateur und Programmierer, arbeitet in der Satzmanufaktur, lebt seit acht Jahren in der Kommune, lange in der WG Mitte, jetzt in der WG Süd

Thorsten Köster: 35 Jahre, Bäcker, macht gerade eine Umschulung zum Ergotherapeuten, lebt seit über zwei Jahren in der Kommune, seit kurzem in der WG Süd, hat ein Kind (11), das nicht in der Kommune lebt

Corinne Votteler: 35 Jahre, Buchhändlerin, arbeitet in der Verwaltung, lebt seit über acht Jahren in der Kommune, ein Kind (9)

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