Linksextremismus
Autonome Szene plant große Anti-Olympia-Demonstration in Hamburg
Nach dem endgültigen Scheitern der Verhandlungen um einen Platz für die ehemaligen "Bambule"-Bewohner kündigen Autonome für den 12. April eine Großdemonstration in Hamburg an. An diesem Tag wird das Nationale Olympische Komitee (NOK) die Entscheidung über die deutsche Bewerberstadt verkünden. Ziel der Störaktionen sind die für diesen Tag auf dem Rathausmarkt geplanten Feierlichkeiten.


Nach dem endgültigen Scheitern der Verhandlungen um einen Platz für die ehemaligen "Bambule"-Bewohner kündigen Autonome für den 12. April eine Großdemonstration in Hamburg an. An diesem Tag wird das Nationale Olympische Komitee (NOK) die Entscheidung über die deutsche Bewerberstadt verkünden. Ziel der Störaktionen sind die für diesen Tag auf dem Rathausmarkt geplanten Feierlichkeiten. Seit einigen Wochen versuchen Autonome, den durch die "Bambule"-Thematik erlangten aktionistischen Schwung auf andere Themenfelder zu übertragen. Hierzu zählt auch die Bewerbung Hamburgs für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012. Treibende Kraft hinter den bisher eher bescheidenen Versuchen, eine größere Anti-Olympia-Bewegung ins Leben zu rufen, ist das "Bambule-Solidaritäts-Bündnis", in dem Protagonisten der "Roten Flora" maßgeblich mitwirken. In einem mehrseitigen Aufruf zu der geplanten Demonstration am 12.04. versucht das kleine Hamburger Anti-Olympia-Potential verschiedene Themen miteinander zu vermengen. So wird behauptet, dass insbesondere das sozial benachteiligte Schanzenviertel unter einer Olympiaausrichtung zu leiden habe. Erstes Anzeichen hierfür sei der geplante Umbau des Wasserturms im Schanzenpark zu einem Luxushotel. Während "haufenweise Geld für Prestigeobjekte wie die Olympiabewerbung" ausgegeben werde, spare die Stadt im sozialen Bereich massiv ein.


vonna vs-seite (danke)


Gleichzeitig versuchen die Autonomen - allerdings mit nur geringem Erfolg - andere politische Bewegungen für ihre destruktiven Planungen zu vereinnahmen. So erklärten sie sich mit denjenigen solidarisch, die mit den Senatsvorhaben zur KITA-Card nicht einverstanden sind, und riefen zur Teilnahme an einer Anti-Kita-Card-Demonstration am 05.04.2003 auf. Tatsächlich beteiligten sich aber nur einzelne Linksextremisten an dieser Aktion, die Flugblätter zur Teilnahme an der Anti-Olympia-Demonstration verteilten.


Für den Fall, dass eine Demonstration am 12.04. nicht genehmigt werden sollte, wird ein anderer Plan erwogen, der an eine bereits im Dezember 2002 durchgeführte Aktionsform anknüpft. Am 21.12.2002 war dem "Bambule"-Unterstützungspotential eine Demonstration durch die Innenstadt verwehrt worden. Daraufhin sickerten mehrere hundert Autonome in Kleingruppen in die Innenstadt (Jungfernstieg, Mönckebergstraße) ein und versammelten sich dort, um den Weihnachtseinkauf zu stören. Vereinzelt warfen die Demonstranten Flaschen und andere Gegenstände auf Polizisten. Zahlreiche Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.


Die für den 12.04. geplanten Aktionen sollen einer breiteren Öffentlichkeit zeigen, dass die linksextremistische Szene gegen Olympia eingestellt ist. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Thema um ein Vehikel, um das gegenwärtige Aktions- und Motivationsniveau der linksextremistischen Szene zu halten.


Dass Autonome im Rahmen ihrer Agitation auch vor Aufrufen zur Gewalt nicht zurückschrecken, machte Mitte März 2003 eine kurzfristige Plakatierung der Front der "Roten Flora" deutlich. Die kombinierte Abbildung brennender Olympischer Ringe mit Benzinkanister, Streichhölzern und einem in "Bambule-Cocktail" umbenannten Molotowcocktail spricht für sich. Drohend fügten die Floristen hinzu: "Wir sind mit Feuer und Flamme dabei". Es muss bezweifelt werden, ob eine derartige militante Agitation geeignet ist, das gegenwärtige Ghettodasein der "Nolympia-Kampagne" zu überwinden, zumal es den Autonomen völlig an stichhaltigen inhaltlichen Argumenten gegen eine Ausrichtung der Olympischen Spiele in Hamburg fehlt.


Stand: 09.04.2003

original-link: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/
inneres/landesamt-fuer-verfassungsschutz/aktuelles/autonome-
planen-anti-olympia-demo-artikel.html