Hamburg, den 8.6 03

Presseerklärung der Bauwagenplätze Hebebrandstrasse und Elligersweg (beide in Hamburg- Nord gelegen) zum Bürgerbegehren der Bürger- Initiative "Bauwagen-Nein-Danke" in Hamburg- Nord

Am 12.6. 2003 findet in Hamburg ein Bürgerbegehren gegen die Neuansiedlung von Bauwagenplätzen im Bezirk Hamburg- Nord statt. Die beiden Wagenplätze in Hamburg- Nord, in der Hebebrandstrasse und am Elligersweg gelegen, sprechen sich gegen die ideologische Ablehnung dieser Wohnform und für ein Nebeneinander unterschiedlicher Lebens- und Wohnformen aus. Aus den im Bürgerbegehren angeführten Argumenten spricht zum einen blanker Sozialneid, zum anderen handelt es sich größtenteils um populistische Fehldarstellungen, so sind z.B die Erschließungskosten eines Wagenplatzes, die z.T. von den BewohnerInnen selbst finanziert wurden, deutlich geringer als die öffentlichen Zuschüsse zu einer einzigen Sozialwohnung.
In der Vergangenheit hat es keineProbleme in der jeweiligen Nachbarschaft der beidenPlätze gegeben. Darüber hinaus ist die Verhältnismäßigkeit dieses Bürgerbegehrens fraglich:
Die Entscheidung über eine alternative, von Einzelnen gewählte Wohnform ist verbunden mit immensem Aufwand und der Verschwendung öffentlicher Gelder ( dasBürgerbegehren kostet 240000 Euro).
Der Vertrag des Platzes am Elligersweg läuft 2004 aus, um dort eine geplante öffentliche Grünanlage einzurichten. Bis dahin muss es also eine geeigneteAlternativfläche in Hamburg- Nord geben, damit dieser Platz umziehen kann. Wir fordern, das in Hamburg bestehende Bauwagengesetz, welches das Leben im Wagen verbietet, dahingehend zu ändern, dass Wohnen im Wagen als gleichberechtigte und selbstgewählte Wohnform legalisiert wird.
Weiterhin muß die unbefristete Existenz der bestehenden Hamburger Wagenplätze gesichert sein sowie der im Oktober 2002 geräumten Bambule unverzüglich ein Platz zur Verfügung gestellt werden.