4.12.2002 BAMBULE ZUM STAND DER DINGE
1 MONAT NACH DER RÄUMUNG

die Vorgeschichte:

1992 entstand der Bauwagenplatz Bambule.

Das Gelände wurde den damaligen Bewohnerinnen des Wohnprojekts Marktstrasse 107 von der STEG, auf Grund der Haussanierung, als Ausweichmöglichkeit zum Wohnen in Bauwägen angeboten. Nachdem einige Bewohnerinnen es vorzogen auf dem Platz Bambule wohnen zu bleiben, versuchte der Senat das Gelände 2 Jahre später zum ersten mal zu räumen. Der Widerstand der Bewohnerinnen vereitelte das Vorhaben.

Am 2.12.1994 setzten sich die beiden Parteien zum ersten mal an einen Verhandlungtisch.

Das Gespräch lief auf die Zusage hinaus, dass kein weiterer Räumungsversuch stattfinden würde bevor ein

angemessenes, gemeinschaftliches Ersatzobjekt zur Verfügung stehe.

Im Gespräch war das Haus Karolinenstrasse 27.

Nach dem Regierungswechsel 2001 führte der neue hamburger Senat die Verhandlungen nicht werter und erteilte anstelle eines angemessenen Ersatzwohnraums die Allgemeinverfügung gegen den Bauwagenplatz. Und zwar die Raumung zum31.10.2002.

Am 4. November 2002 wurde die Bambüle mit einem massiven Polizeiaufgebot geräumt,

ohne dass sich die Platzbewohnerinnen auf das Eskalationsszenario der Polizei einliesen.

Seitdem werden die ehemaligen Bewohnerinnen ununterbrochen schikaniert.

Noch am Tag der Räumung wurden die Wägen und deren Besitzerinnen, entgegen der getroffenen Vereinbarung

zwischen Bambule-Anwalt und Staatsmacht, in Gewahrsam genommen,

mit Begründung der »Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.“

Bis heute (4 Wochen nach der Räumung) wurde immer noch nicht alle Fahrzeuge freigegeben.

Weiterhin droht der Senat mit Beschlagnahmung der Wägen, sobald sich länger darin aufgehalten,

geschweige denn darin übernachtet wird.

In der Realität sieht das so aus, dass zivile und uniformierte Beamte täglich die Wägen kontrollieren, nachts mit

Taschenlampen ausleuchten und stundenlang daneben parken und die Situation beobachten. In einigen Fällen

fanden diese Überprüfungen sogar mit gezogener Waffe statt.

Das heisst: Die Bambulebewohnerinnen werden weiterhin mit Nachdruck obdachlos gehalten.

Wägen (die noch TÜV haben!) bekommen nachträglich Mängellisten mit der Androhung auf Stilllegung und die

Anordnung, nicht mehr am Strassenverkehr teilnehmen zu dürfen.

Ganze Parkplätze (z.B. Max Brauer Allee Ecke Schulterblatt) werden geschlossen,  weil ein paar Bambule-Fahrzeuge dort parkten.

 Wägen, die sich in Bewegung setzen, werden zum Teil bis zum Stadtrand von der Polizei eskortiert. Wagenbesitzerinnen werden von Zivilbeamten überwacht und wie Verbrecher kriminalisiert. Der Senat schränkt Grundrechte wie das Recht auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, körperliche Unversehrtheit und die freie Wähl des Aufenthaltsortes massiv ein. Jede Demo wird von einem überdimensionierten Polizeiaufgebot begleitet und an den genehmigten Demonstrationsrouten gehindert. In nur einer Nacht wurden an die 270 friedlich demonstrierende Personen in Gewahrsam genommen.

Eine Frau musste sich vor Beamten nackt ausziehen, Menschen wurden in Fäkalien geworfen und durften sich auf der Wache noch nicht einmal waschen.

Noch heute haben einige Demobesucher auf Grund des Fesseins mit Kabelbindem taube Finger. Selbst Unbeteiligte werden auf Demos wahrtos niedergeknüppelt und in Gewahrsam genommen. Anwohnerinnen des Karoviertels wurden seitens der Polizei zum Teil daran gehindert, an Spontandemos teilzunehmen. Selbst bei öffentlichen Konzerten werden Menschen von der Polizei schikaniert und zusammengeschlagen, (Samstag 30.11.: Berliner Polizeiwannen fahren mit offenen Türen vorm Störtebeker (Bemhard-Nocht-Strasse) auf und ab, postieren sich vorm Eingang des Lokals und schlagen letztenendes auf einige Konzertbesucherinnen ein, wobei sich ein.Beamter wie folgt äussert: „Wir sind Montag auch noch hier, dann kriegt ihr richtig auf die Fresse!" (vermutlich bezogen auf die zu erwartende Demo nach dem Heimspiel des FC St. Pauli))

Es versteht sich von selbst, dass wir diese extremen Schikanen nicht hinnehmen.

Wir fordern die Rückkehr zur friedlichen Auseinandersetzung mit uns.

Ausserdem benötigen wir unbedingt als Sofortlösung ein geeignetes Ersatzgelände im Karoviertel oder dessen unmittelbarer Umgebung, um wieder menschenwürdig leben zu können. Wir wollen wieder zusammen frühstücken, arbeiten und wohnen.

 

WEG MIT DEM IMPOTENTEN HAMBURGER SENAT !
WEHRT EUCH MIT UNS !
VIVA BAMBULE !

muchas kisses an alle, die uns unterstützen !!!