guidelines - richtlinien
vom Koordinationstreffen in Genf, Dez. 2000

hi leute

das letzte Koordinationstreffen zur Mobilisierung nach Davos in Genf war sehr inspirierend. Am Treffen nahmen fast 100 Leute teil, es war 3bis4sprachig und spiegelte in meinen Augen eine wachsende politische Reife. Die Diskussionen haben dort angesetzt wo sie in Prag stehen geblieben sind. Es gibt jede Menge interessante Entwicklungen/Diskussionen (Umgang mit Grenzübergänge, Öffentlichkleit, Repression, ATTAC etc ). Ich wollte hier von einer berichten: Die Diskussion um die sogenannten 'guidelines', dh "Richtlinien".

Wie ihr wisst gabs in Prag die 'non violence guideline' von INPEG die dazu aufrief keine Gewalt zu inizieren. Das Ergebnis kennt ihr ja. Es war ein Fehler.

In Davos wird der Raum zum Aktionen und Proteste durchzuführen noch viel enger sein. Umsomehr ist hier eine Absprache, ein gegenseitiges Respekt und eine Fähigkeit kollektiv handeln zu können notwendig. Auf dem Plenum wurde nach viel Diskussion dann dieser 'guidelines' Text ausgearbeitet der nicht auf Stein geschrieben sein soll, sondern als Diskussionsgrundlage für alle die die nach Davos fahren dienen soll. Deshalb auch dieses kleine Fragezeichen hinter guidelines, also auch die Frage ob es überhaupt guidelines geben soll.

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Luciano

Guidelines

Wir wünschen uns, dass der Widerstand in Davos die Vielfalt in der Einheit in der Vielfalt in der ... verstärkt. Wir gehen davon aus, dass alle Teilnehmenden selbstverantwortlich agieren im Bewusstsein, dass sie Teil einer gemeinsamen Mobilisierung mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe sind. Wir mobilisieren gegen das WEF, weil wir alle Herrschaft- und Diskriminierungssysteme als Ursprung und Ausdruck von Gewalt ablehnen, und haben den Anspruch, in unseren Zusammenhängen keine Unterdrückungs- und Diskriminierungsformen zuzulassen. Als internationales Mobilisierungsbündnis haben wir uns auf folgende Punkte geeinigt und wir wünschen uns, dass alle Teilnehmenden sie diskutieren und respektieren werden.

  • Unsere Aktionsformen sind vielfältig und sollen sich nicht gegenseitig ausschließen. Wir wollen möglichst kollektiv vorgehen.
  • Wir wollen mit unseren Aktionen möglichst wirkungsvoll sein, und gleichzeitig die physische Integrität aller Anwesenden respektieren.
  • Wir wollen die lokale Bevölkerung respektieren.
  • Wir wollen phantasievoll sein.

Wir sehen die Aktionen in Davos als Teil eines längerfristigen Prozesses der sozialen Veränderung, der nur mit aktiven Beteiligungen von vielen Menschen entwickelt werden kann. Deshalb verstehen wir als eines der wichtigsten Ziele unserer Aktionen, unsere Kommunikationsmöglichkeiten mit allen möglichen Menschen zu erweitern.


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