Göttingen, März 2003
Tag - X
Kein Regierungsaufmarsch am Tag X in Göttingen!

Qelle: Goest

Tag X: Demonstration 17 Uhr Gänseliesel, Göttingen
Tag X+1: SchülerInnenstreik vormittags
Kundgebung 11.30 Campus, 12 Uhr Demo Gänseliesel


>>> Positionsbestimmung der Autonomen Antifa [M] zur >> warzone capitalism<<



Presseerklärungen der Autonome Antifa [M]
20.03.2003
Antikriegsdemo am Tag X
Eine Sprecherin der Autonomen Antifa [M] thematisierte die generelle Funktion von Kriegen als "Ordnungsfaktor" im Kapitalismus und die wechselnden Beteiligungsinteressen der deutschen Bundesregierung: "Unser Widerstand gilt dem Kapitalismus als generellen Kriegszustand für große Teile der Welt!"
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21.03.2003
Tausende bei SchülerInnendemo gegen Krieg in Göttingen
Eier und Kracher gegen Grünen-Parteibüro

Die deutlich aggressivere Stimmung als am Vortag äußerte sich auch vor dem Parteibüro der Göttinger Grünen. Direkt vor die Eingangstür flogen Eier und Kracher gegen das Gebäude, der Eingangsbereich wurde mit Anti-Kriegsparolen besprüht.
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Aufruf der Autonome Antifa [M]

Wenn sie von Frieden reden, meinen sie Krieg!
Kein Regierungsaufmarsch am Tag X in Göttingen!

Eine neue Friedensbewegung ist in den letzten Wochen über Deutschland hereingebrochen. Mit einer halben Million TeilnehmerInnen demonstrierte sie in Berlin ihre unerwartete Stärke und ihre beängstigende Breite, die von links außen, zur Bundesregierung und bis nach ganz rechts reicht. Die einen scheinen längst vergessen zu haben, dass eben jene Koalition aus SPD und Grünen den ersten Angriffskrieg Deutschlands seit 1945 durchsetzte und ohne UNO-Mandat für die endgültige Zerschlagung Jugoslawiens sorgte und so viele Soldaten in Auslandseinsätzen aktiv hat wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik.
Die anderen,nämlich jene Jugoslawienkrieger, haben nichts vergessen, denn sie wisssen genau,warum sie damals der UNO zum Trotz Krieg führten, und heute gegen die Kriegskoalition auf die Straße gehen. Ihnen geh es nicht um Krieg oder nicht, auch nicht um Menschenrechte oder nicht, ihnen geht es um Deutschland, um die Durchsetzung kapitalistischer Interessen. Für sie bedeutet der Widerstand gegen einen Angriff auf den Irak ein weiterer Schritt zur eigenen Stärke und Kriegsfähigkeit, zum Aufbau einer europäischen Gegenmacht zu den USA unter deutsch-französischer Führung. Um diese Gegenmacht auch ideologisch zu unterfüttern, wurde von Anfang an mit dem Ressentiment des Antiamerikanismus gespielt. Das Bild eines amerikanischen kriegslüsternen Wildwest-Abenteurertums wurde beschworen, um sich selbst als "Kulturnationen Europas" dagegen in Stellung zu bringen.
Bisher hat der größte Teil der Friedensbewegung diesen Spielball gekonnt aufgenommen und demonstriert geschichtslos und gemeinsam mit den Kriegsparteien von gestern und übermorgen, gegen diesen Krieg, gegen Amerika und für Deutschland. Berauscht von dem Erlebnis Masse zu sein, werden grundsätzliche Differenzen verdrängt und das Gemeinsame, der Feind, verachtet und gehasst. Mit emanzipatorischer Politik hat dies leidlich wenig zu tun.
Um eine Antikriegsposition zu artikulieren, die nicht schon von Anfang an in einem Kontext von Deutschtümelei, Regierungsunterstützung oder dumpfen Antiamerikanismus steht, ist es notwendig einen klaren Trennstrich zu ziehen. Eine Beteiligung an Aktionen,die von Regierungsparteien mitgetragen werden oder dort auftreten sind deswegen für uns ausgeschlossen.

Für uns steht außer Frage, VertreterInnen der deutschen und/oder kapitalistischen Interessen auf linken Anti-Kriegsdemonstrationen zu dulden. Konkret heißt das:
Keine Symbole,Fahnen,Transparente der Regierungsparteien noch sonstiger Kriegsbefürworter!
Keine Nationalstaatsflaggen!
Keine Parolen,die die deutsche Irak-Politik unterstützen!
Für emanzipatorische antikapitalistische Inhalte!

Revolution statt neue Weltordnung!
Kein Frieden mit Deutschland!


Autonome Antifa (M), März 2003


Tag X: Demonstration 17 Uhr Gänseliesel, Göttingen
Tag X+1: SchülerInnenstreik vormittags
Kundgebung 11.30 Campus, 12 Uhr Demo Gänseliesel