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Trier: Kongress zur Stadtguerillabewegung

„Theorie und Praxis der Stadtguerillabewegung-
Der bewaffnete Kampf als Teil linker und bundesdeutscher Geschichte“
Bildungskongress an der Universität Trier


Rote Liste
Hochschulgruppe
Email:  roteliste@gmx.de

Homepage:
 http://www.stadtguerilla-kongress.de


Die Hochschulgruppe Rote Liste führt vom
19 - 21. November und 3. – 5. Dezember
unter dem Titel
Theorie und Praxis der Stadtguerillabewegung –
der bewaffnete Kampf als Teil linker und bundesdeutscher Geschichte
an der
Universität Trier (Raum A 9 / 10)
einen
Kongress über die Entstehung und Entwicklung der Stadtguerillagruppen in den
70er Jahren durch.

Anlass des Kongresses ist der 30. Todestag des RAF-Mitglieds Holger Meins in
der JVA Wittlich.

Auf der Tagung soll mithilfe von ZeitzeugInnen darüber informiert werden,
aus welchen Diskussionen heraus und mit welchen Vorstellungen sich Gruppen
wie die RAF, die „Bewegung 2.Juni“ und die „Revolutionären Zellen“ gebildet
haben. Des Weiteren wird die Reaktion des Staates auf die Aktionen der
bewaffneten Gruppen kritisch hinterfragt und erörtert, wie es sowohl im
juristischen als auch im polizeilichen Bereich zu dieser „Überreaktion“ kam,
die durch die Berichterstattung der Massenmedien unterstützt wurde.

Voraussichtlich werden RechtsanwältInnen bzw. HistorikerInnen zu Wort
kommen. Außerdem werden sich auch ehemalige Gefangene der RAF und der
„Bewegung 2.Juni“ äußern, die bereit sind, in den Dialog mit jüngeren Leuten
zu treten, um Auskunft über die historische Situation zu geben, die zu ihrer
Entscheidung für militante Aktionsformen geführt hat.

Mit dem Kongress möchten wir einen Anstoß geben, der offiziellen
Geschichtsschreibung über die siebziger Jahre eine linke Alternative
entgegenzusetzen. Gerade der jungen Generation fehlt es an Informationen
über diese Zeit oder die staatliche Version der Vorgänge wird zumeist
unhinterfragt übernommen. Auf der anderen Seite wächst bei den sich als
links bezeichnenden jungen Leuten das Interesse an diesem Abschnitt der
Geschichte, was u.a. mit den neuen „Anti-Terror-Maßnahmen“ und auch damit zu
erklären ist, dass sich immer noch ehemals Beteiligte in bundesdeutschen
Gefängnissen befinden.

Der Kongress wird durchgeführt von der Hochschulgruppe Rote Liste, dem
Infoladen Trier, dem Bundesvorstand der Rote Hilfe e.V., der Kampagne
Libertad! und der Jenny-Marx-Gesellschaft für politische Bildung e.V.
Rheinland-Pfalz.
Nähere Information über Hintergründe, Organisation und über unsere
ReferentInnen und UnterstützerInnen sind unter:
www.stadtguerilla-kongress.de zu finden.

Anlagen: Zeitplan

Vorläufiger Zeitplan


Vom 19. – 21. 11. 04 : Entstehung der Stadtguerillabewegung

Freitag, der 19. 11.
18:00 Begrüßung und Einleitung – Eröffnung von Block 1 des Kongresses:
Vorgeschichte
18:30 Filmvorführung eines Filmes über die Studentenproteste 1968
19:30 – 21:00 Vortrag und Diskussion mit Brigitte Asdonk

Samstag, der 20.11.
10:00 – 12:00 Buchvorstellung mit Thorwald Proll („Wir kamen vom anderen
Stern“)
14:00 Eröffnung des Block 2: Theorie und Praxis
14:15 Filmvorführung eines Filmes zum bewaffneten Kampf in der BRD
16:00 – 18:00 Diskussion mit Monika Berberich und Ralf Reinders über die RAF
und die Bewegung 2.Juni
20:00 – 21:30 Filmvorführung eines Filmes zur Geschichte der „Revolutionären
Zellen“

Sonntag, der 21. 11.
10:00 – 12:00 Berichte zur Geschichte der „action directe“ in Frankreich.

Vom 3. – 5. 12. 04 : Die Reaktion des Staates, der Medien und der
Öffentlichkeit

Freitag, der 3. 12.
18:00 Begrüßung und Eröffnung des Block 3: Reaktion des Staates
18:30 – 20:00 Filmvorführung eines Filmes über die Isolationshaft
20:00 – 21:30 Vortrag und Diskussion mit Günter Sonnenberg

Samstag, der 4.12.
10:00 – 12:00 Film und Diskussion über die juristische Behandlung der
Stadtguerillabeteiligten
14:00 – 16:00 Diskussion mit verschiedenen Leuten von den
„Angehörigenkomitees“
16:00 – 17:00 Infos über die heutigen Haftbedingungen der RAF und der
„action directe“- Gefangenen
18:00 Eröffnung des Block 4: Mythos und Wirklichkeit
18:15 – 19:00 Die Darstellung in den Medien – damals und heute
19:00 – 20:00 Filmausschnitte über die Öffentlichkeit in den 70er Jahren
20:00 – 21: 00 Diskussion über die Gründe für die Darstellung der
Stadtguerilla-AktivistInnen

Sonntag, der 5.12.
10:00 – 12:00 Vortrag über den „modernen Überwachungsstaat“ – angefragt:
Rolf Gössner

 

19.10.2004
Rote Liste Infoladen Trier   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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