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Berlin: Alles unter Kontrolle? Die IOM und das globale Migrationsmanagement

Sonntag, 01.12.2002, 19.30 Uhr
Kato im U-Bhf Schlesisches Tor, Berlin-Kreuzberg

Alles unter Kontrolle ?

Die International Organisation for Migration (IOM) und das globale Migrationsmanagement

Die International Organisation for Migration (IOM) ist eine zwischenstaatliche Organisation mit der Aufgabe, weltweit Migration zu beobachten, zu begrenzen und zu steuern. Die IOM mit Sitz in Genf wurde 1951 von den westlichen Alliierten als Instrument des Kalten Krieges gegründet. Mit mittlerweile 90 Mitgliedstaaten und über 100 Büros, unter anderem in Berlin und Bonn, verfügt die IOM über ein umfassendes Kontroll- und Arbeitsnetz in allen migrationsrelevanten Regionen der Erde. Analog zum IWF (Finanzen) und zur WTO (Waren) ist die IOM (Menschen) heute die Organisation zur Steuerung von Migrationsbewegungen. Dabei ist ihre Politik stark von der Ideologie des Neoliberalismus geprägt. Bislang hat sie in das Schicksal von ca. 11 Mio. Menschen eingegriffen, Schwerpunktregionen ihrer Tätigkeit liegen in Osteuropa, auf dem Balkan, im Kaukasus und in Zentralasien.

Die "Rückführung" abgelehnter Asylsuchender oder Bürgerkriegsflüchtlinge ist, neben dem Aufbau von Migrationsregimes oder der Anwerbung von erwünschten Arbeitskräften, einer der zentralen Aufgabenbereiche. Allein in der Bundesrepublik Deutschland wurden im Jahr 2000 75.000 Menschen durch die IOM außer Landes geschafft. Wegen ihrer Politik wird die IOM mittlerweile von etlichen Organisationen wie dem Roma National Congress, von KOK Potsdam, von Amnesty International, von Statewatch (London), dem British Refugee Council, den australischen Grünen, osteuropäischen AktivistInnen und vielen anderen stark kritisiert.

Die Veranstaltung soll über die Aktivitäten der IOM informieren und ihre Rolle insbesondere aus der Sicht von Roma in der BRD und Frauenorganisationen beleuchten.

ReferentInnen:

Rudko Kawczynski, Sprecher des Roma National Congress (RNC)

Marion Böker, KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V.

Franck Düvell, Migrationswissenschaftler, University of Exeter (UK)

 

26.11.2002
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