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Berlin: 3mal Wertkritik mit der AAB

Veranstaltungen

Andreas Harms "Warenform und Denkform: Über den Zusammenhang von
Gesellschaft, Erkenntnis und Recht."

Die traditionelle Linke hat sich bei der Kritik des bürgerlichen Rechts
nicht gerade mit Ruhm bekleckert. All zu oft, hat sie "Recht" als Erfindung
zur Sicherung bürgerlicher Klassenherrschaft abgetan, um danach unkritisch
die Ideale des bürgerlichen Rechts (Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit ­
oft auch Eigentum) gegen die bürgerliche Gesellschaft selbst in Feld zu
führen. Angeregt durch das Werk des russischen Rechtswissenschaftlers Eugen
Paschukanis diskutiert Harms die Frage, wie kapitalistische
Vergesellschaftung und Recht zusammenhängen. Marx hatte bereits im
"Kapital" darauf hingewiesen, dass die "angebornen Menschenrechte" ­ also
Freiheit, Gleichheit usw. im kapitalistischen Austausch realisiert
erscheinen. Paschukanis ging diesem Gedanken nach und analogisierte die
Grundlegenden Bestimmungen kapitalistischer Vergesellschaftung mit den
Basisbegriffen des bürgerlichen Rechts: Rechtssubjekt, Vertragsrecht und
Grundrechte. Harms versucht diesen Ansatz weiterzutreiben, ihn von den
philosophischen Beschränktheiten des Marxismus-Leninismus zu befreien und
einer erkenntniskritischen Reinterpretation zu unterziehen. Mit dem Begriff
"Realabstraktion", einer Abstraktion, die als handgreiflich vorhanden
gedacht werden muss, beschreibt er das Wesen des Waren- und
Rechtsfetischismus.

Andreas Harms arbeitet als Rechtsanwalt in Berlin und ist Mitarbeiter im
Institut für Methodenkritik (Berlin/Seoul). Seine Promotionsarbeit
"Warenform und Rechtsform. Zur Rechtstheorie Eugen Paschukanis" erschien
2000 im Nomos-Verlag.

Zeit: Montag 21. 1. 02; 18. 00 Uhr
Ort: Rost-Silberlaube Raum: K 23/11
Ubf: Tielplatz U1


Hans-Georg Backhaus, Nadja Rakowitz, Hans-Georg Bensch "Was ist Kritik?"

Kritik ist nicht nur einer der altehrwürdigsten Begriffe der
Philosophiegeschichte, sondern auch Modus politischer Praxis und ein
methodisch höchst prekäres Unterfangen zugleich. Unsere Referenten werden
anhand Marx¹ "Kritik der politischen Ökonomie" über die Möglichkeit, den
Gegenstand und die Begründung von Kritik streiten. Neben verschiedenen
Rekonstuktionen des Kritikbegriffs bei Kant, Hegel und Marx werden besonders
zwei Fragen im Mittelpunkt der Diskussion stehen:
Kann (philosophische) Kritik mehr sein als Kritik philosophischer
Kategorien?
Braucht Kritik einen normatives Fundament oder begründet sie sich in ihrem
Vollzug?

Hans-Georg Backhaus lebt in Frankfurt und ist Mitglied der
Marxgesellschaft. Er hat sich gemeinsam mit Alfred Schmidt und anderen durch
die Herausgabe der Reihe "Gesellschaft. Beiträge zur Marxschen Theorie" als
ein Begründer der neueren Marx-Debatte hervorgetan. Von ihm liegen
zahlreiche Veröffentlichungen zum Wert-, Geld- und Kapitalbegriff bei Marx
vor, unter anderem: "Dialektik der Wertform. Untersuchungen zur Marxschen
Ökonomiekritik" Freiburg 1997
Nadja Rakowitz lebt in Frankfurt und ist Mitglied der Marxgesellschaft.
Ihre Dissertation "Einfache Warenproduktion. Ideal und Ideologie" ist 2000
im Freiburger ca ira-Verlag erschienen.
Hans-Georg Bensch war Mitarbeiter am Gesellschaftswissenschaftlichen
Institut in Hannover und ist Autor von "Vom Reichtum der Gesellschaften
"Mehrprodukt und Reproduktion als Freiheit und Notwendigkeit in der Kritik
der Politischen Ökonomie".

Termin: 10. 2. 02 ­ 18.00 Uhr
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mehringplatz Berlin

Im nächsten Semester zur Fortsetzung der Reihe
Frank Engster: Zur Kritik des Maßes
Termin: 22. 4. 02 ­ 18.00 Uhr
Ort: Siehe Ankündigung unter:  http://www.antifa.de und  http://www.wertkritik.de

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Antifa Hochschulgruppe
Fachschaftsinitiative Philosophie
Institut für Methodenkritik Berlin Seoul (IM)

Kontakt:
Hochschulgruppe der Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB)
c/o AStA FU-Berlin
Otto von Simson Weg 23
14195 Berlin

 

17.01.2002
Hochschulgruppe der Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB)   [Aktuelles zum Thema: ÖffentlicherRaum]  Zurück zur Übersicht

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