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Berlin: Demoaufruf Mo 8.10.

Die USA haben ihre Drohung wahr gemacht und gestern abend Afghanistan mit Cruise Missiles beschossen.

Die Toten in Washington und New York werden dazu instrumentalisiert, einen archaischen Rachefeldzug der sogenannten westlichen Zivilisation zu legitimieren. "Wir" müssen uns angeblich zur Wehr setzen. Aber dieser Krieg wird weniger aus Betroffenheit über die Opfer in USA geführt, sondern aus dem Machtkalkül der US-amerikanischen und anderer westlicher Regierungen, auch der deutschen. Er wird genutzt, um militärische Überlegenheit zu demonstrieren, Präsenz in Zentralasien herzustellen und damit eine weitere Region unter Kontrolle zu bringen.

Die Angriffe richten sich angeblich mal wieder "gezielt" gegen militärische Einrichtungen - gelogen. Aus vorangegangenen Kriegen wissen wir, dass diese "gezielten Operationen" viele Menschen direkt das Leben kosten und lebensnotwendige Infrastruktur zerstören. Sie werden noch mehr Menschen in Afghanistan in die Flucht treiben - denen werden dann großzügigerweise noch Lebensmittelpakete hinterher geworfen; zynischer geht es kaum noch.

Bomben auf Afghanistan verhindern keine Anschläge, sie lösen kein einziges Problem. Sie werden zur weiteren Eskalation beitragen. Sie werden weitere Anschläge zur Folge haben, auf die wieder mit Polarisierungen, rassistischer Hetze und Bombardierungen geantwortet wird.

Die Propaganda der letzten Wochen konstruiert eine islamistische Weltverschwörung als die Verkörperung des Bösen. Sie verschweigt, dass das islamistische Taliban-Regime in Afghanistan seit Jahren von den USA aufgerüstet wurde. Jetzt dient das rassistische Stereotyp vom Islamisten dazu, um die innere und äußere Militarisierung voranzutreiben. Gleichzeitig ist die Nordallianz, der neue Bündnispartner der USA, genauso islamistisch wie die Taliban.

Bundeskanzler Schröder hat den USA in diesem Krieg bedingungslose Solidarität zugesichert. Deutsche Politiker reißen sich geradezu darum, die Bundeswehr nach den bisherigen Kriegseinsätzen auf dem Balkan nun auch nach Afghanistan zu schicken.

Wir stehen auf keiner der beiden kämpfenden Seiten - weder die militärischen Hüter der neuen Weltordnung á la Bush und Schröder, noch die Taliban, Bin Laden oder sonstige Verteidiger reaktionärer Gesellschaftsmodelle sind unsere Verbündeten.
Anschläge wie die vom 11.9. stehen im Kontext weltweiter Gewaltverhältnisse. Ohne diese zu bekämpfen, wird es keinen Frieden geben.

Krieg bekämpfen, für soziale Gerechtigkeit weltweit!

Demonstration
Montag, 8.10.2001, 18.00 Uhr
Alexanderplatz

 

08.10.2001
einige KriegsgegnerInnen    [Schwerpunkt: WTC / Pentagon]  Zurück zur Übersicht

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