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                        Berlin: nein zum krieg DFG-VK Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Landesverband Berlin-Brandenburg
 Der nachfolgende Text wurde am Freitag während der Staats- und Parteiendemo
verteilt:
 NEIN ZUM KRIEG
 
Der mörderische Angriff auf das World Trade Center wurde von den Führenden
 der NATO-Staaten zum "Angriff auf die zivilisierte Welt" erklärt. So sehr
 wir diesen Terrorakt verurteilen, so wichtig ist uns aber auch die Frage,
 wie es dazu kommen konnte und mit welchen Mitteln dagegen vorgegangen werden
 kann.
 Die "zivilisierte Welt" führt seit Jahrzehnten einen Krieg gegen die
Menschen in den so genannten Entwicklungsländern. Täglich sterben dort genau
 so viele Menschen wie am Dienstag in New York an den Folgen einer
 ausbeuterischen Wirtschaftsordnung - durch Hunger und an den Folgen von
 Armut, die von den Industriestaaten ganz bewusst produziert und ausgenutzt
 wird. Doch diese Toten erregen kaum Empörung. Wenn jetzt vom Angriff auf die
 Zivilisation geredet wird, zeugt das von einem Egoismus, der letztlich
 rassistisch ist. Das festzustellen, heißt nicht, den Terrorangriff gut zu
 heißen. Es bedeutet aber, sich entschieden dagegen zu stellen, Terror mit
 weiterem Staatsterror begegnen zu wollen.
 Genau das ist nun geplant. Es wird der NATO-"Bündnisfall" erklärt und ein
Militärschlag vorbereitet. Irgendein tatsächlicher oder vermeintlicher
 Schuldiger wird schon gefunden werden. Weitere Tote wie weitere Attentate
 werden damit vorprogrammiert. Ein solcher Militärschlag wäre nichts als eine
 Entlastung und eine Ablenkung von den Ursachen der täglichen Gewalt. Wir
 warnen vor der Illusion, dass Sicherheit heute durch immer mehr und
 "perfektere" militärische Sicherheitsvorkehrungen gewährleistet werden
 könnte. Sicherheit gibt es nicht durch mehr Rüstungsausgaben, mehr Waffen,
 Militär, Geheimdienste usw.
 Eine Politik, die Anschläge wie am Dienstag wirksam bekämpfen will, muss dem
 Terror den sozialen, politischen und ideologischen Nährboden entziehen. Sie
 muss mit der bisherigen Politik der Industriestaaten brechen. Das Attentat
 vom Dienstag ist fraglos ein mörderischer Akt. Es handelt sich aber auch um
 die Reaktion auf eine Weltordnung, die täglich Zehntausende von Menschen das
 Leben kostet.
 Statt weitere Milliarden für sinnlose und genauso mörderische militärische
Maßnahmen auszugeben, müssen Maßnahmen finanziert werden, welche geeignet
 sind, die Gewaltspirale zurückzudrehen.
 Wir lehnen es ab, nun den Krieg des Nordens gegen den Süden zu verschärfen.
Wir lehnen es ab, den "terroristischen Islam" als neues Feindbild der
 Bundeswehr und der NATO zu etablieren. Es ist nicht die NATO, die bedroht
 ist, sondern es ist die NATO, die weltweit durch Militäreinsätze, Krieg und
 Tote die mörderische Weltwirtschaftsordnung aufrecht erhalten will.
 Gegen die militärische Logik von Krieg und "Abschreckung"
 Kein Terror - kein Staatsterror!
NATO auflösen, Bundeswehr abschaffen!
 
 
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