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Wien: Grussbotschaft an die streikenden Studierenden!

                          

An die streikenden Studierenden! Mit diesem Schreiben übermitteln wir euch unsere herzlichsten Grüße und drücken unsere grundsätzliche Solidarität mit allen ehrlichen Aktionen gegen Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und der Faschistisierung Österreichs aus. Gleichzeitig möchten wir euch unsere Einschätzung der heutigen Situation und eurer Bewegung nicht vorenthalten. Die neue, blaubraunschwarze Regierung hat die Verschärfung der Lebensbedingungen für die Werktätigen und die wachsende Kluft zwischen Reich und Arm weiter dramatisch vorangetrieben. Die kommenden Belastungspakete bedeuten neue Milliardengeschenke für die Kapitalisten und eine weitere massive Verschlechterungen für Werktätige, proletarische Frauen, Arbeitslose... Die Umverteilung von "unten" nach "oben" erreicht durch die neue Regierung eine noch schärfere Qualität. Auch die Ausbeutung und Unterdrückung von proletarischen Frauen, zugunsten des bourgeoisen Familien bildes wird von der neuen Regierung weiter ausgebaut und zementiert. Die heutige Situation ist aber nicht "vom Himmel gefallen". Wer die Verantwortung der Sozialdemokratie für die jahrzehntelangen Verschlechterungen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen nicht erkennt, ist unfähig, die heutige Regierung und damit auch die ökonomische und politische Klasse - die Bourgeoisie - , die hinter ihr steht, wirkungsvoll zu bekämpfen. Die Durchsetzung der Gewerkschaften mit obrigkeitshörigen Bonzen, bürgerlichen Parteifunktionären und Arbeiteraristokratie, sowie die Täuschung der ArbeiterInnen über die Möglichkeit einer "Sozialpartnerschaft" mit den HERRschenden tragen mit die Verantwortung dafür, daß die große Mehrheit der Bevölkerung in Österreich, die Werktätigen, heute ihren Ausbeutern und Unterdrückern weitgehend kampf- und perspektivlos gegenübersteht. Besonders hart von den Sanktionen der neuen Regierung betroffen sind sicher MigrantInnen und AsylwerberInnen. Aber auch hier darf nicht vergessen werden, wer die ideologische und praktische Vorarbeit dafür geleistet hat: Wiederum war es die Sozialdemokratie an der Macht, die die rassistischsten Gesetze seit der militärischen Niederschlagung des NS-Regimes eingesetzt hat, und unter deren Führung, die Möglichkeiten, in Österreich legal Aufenthalt zu bekommen, praktisch annulliert wurden. Eine wirkliche Entnazifizierung hat in Österreich niemals stattgefunden. Daß die HERRschenden die Faschistisierung Österreichs bisher so ungehindert vorantreiben konnten, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen. Die heutige Situation in Österreich können wir aber nur dann wirklich begreifen und bekämpfen, wenn wir auch die größeren Zusammenhänge betrachten: Um ihren geraubten Reichtum zu schützen und um sich auf neue Raubzüge vorzubereiten, verschanzen sich die HERRschenden in EUropa hinter einer immer undurchdringlicheren Mauer. Die Festung EUropa ist jedoch mehr als der "große Safe" der europäischen Bourgeoisie. Sie ist ein Konkurrenzprojekt gegen den US-Imperialismus. Die Militarisierung nach außen und die massive Verschärfung der Repressionsapparates nach innen haben nur ein Ziel: EUropa fit zu machen für die kommenden Schlachten um die Neuaufteilung der Macht- und Einflußbereiche in der ganzen Welt. Lauschangriff und Rasterfahndung, Polizei-Sondereinheiten und offene Klassenjustiz sind dabei notwendig, um jeden Widerstand dagegen bereits im Keim zu ersticken. Es ist kein Zufall, daß es heute in Österreich - und im restlichen EUropa - wieder so viele politische Gefangenen wie schon lange nicht mehr gibt! Die EU ist deshalb kein "Friedens- und Vereinigungsprojekt" - wie es uns die HERRschenden gerne glauben machen wollen - sondern nimmt direkten Kurs auf neue imperialistische Kriege und bedeutet nicht nur die Verschärfung der Ausbeutung und Unterdrückung der Völker im Trikont, sondern auch der werktätigen Massen innerhalb der EU-Grenzen. Aus diesen Gründen weisen wir die geheuchelte Empörung der EU-Imperialisten über den österreichischen Staatsrassismus entschieden zurück. Ihr, die Studierenden, könnt mittels Streik und anderer Aktionsformen zweifellos eine neue Front im Kampf gegen die blaubraunschwarze Regierung, gegen Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und die Faschistisierung Österreichs eröffnen. Bei diesem Kampf geht es aber nicht nur um eine neue Regierung. Es geht um eine neue, grundsätzlich andere Politik. Eine Politik, in der der werktätige, schaffende Mensch und nicht Profitraten und Aktienkurse im Mittelpunkt stehen, kurzum, eine sozialistischen Politik. Viele sagen heute, es gäbe keine revolutionäre, sozialistische Perspektive mehr. Doch solange es diese Klassengesellschaft gibt, hört der revolutionäre Kampf des Proletariats, der Frauen und der unterdrückten Völker nicht auf! Wir lehnen deshalb jede Bewegung und Aktionsform ab, die nicht darauf abzielt, die herrschenden Verhältnisse grundlegend umzuwälzen, sondern eine bürgerliche Regierung durch eine andere bürgerliche Regierung zu ersetzen. Ein derartiges Vorgehen bedeutet eine Bekämpfung von Symptomen anstatt das Übel an der Wurzel zu packen. Die heutige Bewegung gegen Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und die Faschistisierung Österreichs wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie es versteht, die aktuellen, tagespolitischen Fragen mit der Frage des grundsätzlichen, fundamentalen Umsturzes der gesamten Gesellschaft, mit der Frage des Sozialismus zu verknüpfen. Aus diesen Gründen ist es notwendig, euren Kampf auf´s engste mit dem Kampf der ArbeiterInnenklasse zu verknüpfen. Nur zusammen ist es möglich, den Angriffen der Bourgeoisie zu widerstehen und uns für kommende Schlachten zu rüsten. Weg mit der blaubraunschwarzen Regierung! Gemeinsam gegen jeden Sozialabbau, Rassismus und Patriachat! Stoppen wir die Faschistisierung Österreichs! Für die gemeinsame Front der Studierenden und der ArbeiterInnen! Für eine revolutionäre, sozialistische Perspektive! Für den Kommunismus! Kommunistische Aktion - Wien _____________________________________________ Klassenkampf und Solidaritaet im Internet: Texte, Diskussionen, aktuelle Termine, Ankuendigungen, Flugblaetter, etc. auf den Internetseiten der KomAk-Wien: http://www.geocities.com/komak_wien/

 

22.03.2000
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