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Wien: ANARCHIST BLACK CROSS

                          

DENK DARAN - WIR SIND IMMER NOCH DA Was ist Anarchist Black Cross? Der Ursprung des Anarchist Black Cross (ABC) geht zurück bis in die Zeit der Russischen Revolution. Ein Anarchistisches Rotes Kreuz wurde im zaristischen Rußland gegründet, um Hilfe für politische Gefangene und ihre Familien zu organisieren, aber auch zur Selbstverteidigung gegen Angriffe durch die Kosakenarmee. Während des russischen Bürgerkrieges änderte die Organisation ihren Namen in Schwarzes Kreuz (Black Cross), um Verwechslungen mit dem Roten Kreuz zu vermeiden, welches Armen-Unterstützung im Land leistete. Nachdem die BolschwestInnen die Macht übernommen hatten wurde das Schwarze Kreuz nach Berlin verlegt. Es fuhr dort fort Gefangenen des bolschewistischen Regimes zu helfen, ebenso wie den Opfern des italienischen Faschismus und anderen. Trotz der wachsenden Nachfrage brach das Black Cross in den 40er Jahren wegen mangelnder Finanzen zusammen. In den späten 60er Jahren trat die Organisation in England wieder zu Tage, wo anfänglich daran gearbeitet wurde den Gefangenen aus dem spanischen Widerstand gegen Francos faschistisches Regime zu helfen. In den 80er Jahren breitete sich das ABC-Netzwerk aus, und kann heute wieder Gruppen in allen möglichen Regionen der Welt vorweisen. Wir arbeiten an der Befreiung Wir glauben, daß Gefängnisse keiner anderen Funktion dienen als der Erhaltung der herrschenden Klassen. Wir glauben ebenso, daß eine freie Gesellschaft alternative und effektive Wege finden muß, um mit antisozialen Vergehen umzugehen. Aber eine Abnahme der antisozialen Vergehen ist nur wahrscheinlich wenn sie begleitet wird von einer drastischen Veränderung in unseren ökonomischen, sozialen und politischen Systemen. Diese Umstände stehen an der Wurzel der antisozialen Vergehen, als auch der Gründe für ein Gefängnissystem. Unser primäres Ziel ist es diese fundamentalen Veränderungen umzusetzen. Wir arbeiten an einer staatslosen, kooperativen/klassenlosen Gesellschaft, die frei von, auf Rasse und Geschlecht basierenden, Privilegien und Herrschaft ist. Aber um diese Änderungen in der Gesellschaft hervorzubringen reicht es nicht aus die Graswurzelbewegungen aufzubauen, sondern wir müssen auch fähig sein sie zu verteidigen. ABC verteidigt all jene, die gefangen genommen und verfolgt werden, weil sie Aktionen und Handlungen ausführen um unserer Bewegung und deren Ansichten zu helfen. Unterstützt inhaftierte AktivistInnen ABC beabsichtigt die Kämpfe der Gefangenen im allgemeinen und der politischen Häftlinge im besonderen zu erkennen, darzustellen und zu unterstützen. Die Form, unter welcher sich unsere Solidarität ausdrückt, hängt von der jeweiligen, individuellen Situation ab. Einigen schicken wir finanzielle oder materielle Hilfe. Mit anderen bleiben wir in Briefkontakt, machen Besuche, liefern politische Literatur oder diskutieren Strategien und Taktiken. Wir tun was auch immer möglich ist um zu verhindern, daß Gefangene vom Rest der Bewegung isoliert werden. Wir sammeln Geld für Gefangene oder ihre Soli-Komitees, eben für legale Fälle oder andere benötigte Sachen/Angelegenheiten. Wir organisieren Demonstrationen oder öffentliche Soli-Kampagnen für Gefangenen. Wir sehen die Inhaftierten als aktiven Teil unserer Bewegung an, und versuchen ihre Vergangenheit und ihre Potentiale aufrechtzuerhalten, indem wir als Bindeglied zwischen ihnen und dem fortlaufenden Kampf fungieren. Zunehmende Kommunikation zwischen den AktivistInnen jenseits und diesseits der Mauern inspiriert den Widerstand auf beiden Seiten. Wir hoffen, daß wir einige AktivistInnen ermutigen und überzeugen können, daß sie bei einer etwaigen Verfolgung, wegen ihrer Aktivitäten, nicht von der Bewegung vergessen werden: wir werden uns um dich kümmern. Mittels ABC bauen wir die organisierte Unterstützung des Widerstands auf. Den Widerstand verteidigen Neben der Solidaritätsarbeit mit Gefangenen hat sich ABC dem breiteren Widerstand verschrieben, in welchem viele dieser Gefangenen direkt involviert sind. Wir erachten es als unerlässlich über eine gute Organisation zu verfügen, wenn wir der organisierten Staatsrepression effektiv entgegentreten wollen und eine Niederlage vermeiden möchten. Wenn die herrschende Macht herausgefordert wird, sei es in Südafrika, im besetzten Palästina, in Chile, Irland oder Kanada, kommt es unweigerlich zu gewaltsamen Repressionen und politischen Inhaftierungen, eben um so die herrschende Macht zu erhalten. 1989 haben wir das "Emergency Response Network" (ERN) aufgebaut, um so auf politische Übergriffe, Durchsuchungen, Todesurteile, Hungerstreiks, Folter und das Töten oder Inhaftieren von Leuten, mit denen wir uns solidarisch erklären, antworten zu können. Eine ERN Mobilisation bedeutet, daß weltweit ABC Gruppen und auch andere Organisationen Telegramme und e-mails verschicken, Telefonanrufe tätigen, Demonstrationen und andere Protestaktionen organisieren, und dies alles gleich innerhalb der ersten 48 Stunden. So wurde vor einigen Jahren berichtet, daß zwei griechische Anarchisten festgehalten und gefoltert werden. Nachdem mittels ERN die ersten Demonstrationen, Mahnwachen, Faxe, Anrufe und Telegramme bei griechischen Botschaften weltweit eingegangen waren, wurden die beiden Genossen aus der Isolationshaft entlassen und ein Anwalt konnte sich mit ihnen in Verbindung setzen. Das internationale ABC Netzwerk spielt den einzigen Trumpf aus den Graswurzelgruppen haben: Solidarität. Denk daran: Wir sind immer noch da Wir entscheiden individuell von Fall zu Fall welche Inhaftierten wir unterstützen und in welcher Form und Ausmaß. Wir setzen die Priorität auf Fälle von politischen/politisierten Gefangenen und Kriegsgefangenen, weil dies unserer Auffassung vom Aufbau des Widerstands entspricht. Obschon eine Inhaftierung an sich "politisch" ist, werden politische Gefangene und Kriegsgefangene wegen ihrer Überzeugungen und Aktionen gesondert und spezifisch behandelt. Im Gegensatz zu Amnesty International fällen wir keine Urteile bezüglich gültiger und nicht-gültiger Ausdrucksformen des Widerstands: Gewaltfreiheit ist kein notwendiges Kriterium für Unterstützung und Solidarität. Gegenüber anderen Organisationen, welche ebenfalls politische Gefangene unterstützen, beziehen wir auch jene mit ein, die durch ihre Knasterfahrung politisiert wurden. Viele "politisierten" Häftlinge erfahren erhöhte Belästigung wegen ihres Aktivismus innerhalb der Gefängnismauern. Involviert werden Es gibt viele Möglichkeiten und Wege an dieser Arbeit aktiv teil zu haben. Du oder deine Gruppe ihr könnt: der lokalen ABC Gruppe beitreten, eine eigenen ABC Gruppe gründen, Geld oder Materialien an ABC spenden, innerhalb des ERN Netzwerks aktiv werden oder als Individuum helfen Informationen über Gefangene zu verbreiten, Gefangenen schreiben, sie besuchen, Lesestoff schicken und vieles mehr. Wichtig ist nur, daß wir die inhaftierten GenossInnen nicht vergessen, und ihnen zeigen, daß wir jederzeit für sie da sind. Für weitere Informationen (Flugis, Poster, Zeitschriften, Adressen) bezüglich ABC, politische Gefangene oder Repression usw. wendet euch einfach an Anarchist Black Cross (ABC) - Innsbruck: LOM Postlagernd A - 6024 Innsbruck Austria

 

01.12.1999
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