nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Aachen: Antifabuendniss zur CDU-Kampagne

                          

Die CDU hat es wieder einmal geschafft, mit einer ausländerfeindlichen Kampagne den Rassismus der deutschen Bevölkerung zu schüren. Die Landtagswahlen in Hessen wurden auf den Rücken der Nicht-Deutschen gewonnen, die rot-grüne Bundesregierung hat ihren Gesetzesentwurf zur Teileinführung der doppelten UntertanInnenschaft zurückgezogen. Bereits 1993 trug die durch die CDU-Kampagne für die faktische Abschaffung des Asylrechts verschärfte rassistische Stimmung in Deutschland erheblich zu den Anschlägen auf AsylbewerberInnenheime und Nicht-Deutsche bei. In die lange Kette rassistischer Morde reiht sich der Tod des Algeriers Omar Ben Noui ein, der am 13. Februar 1999 einer Hetzjagd deutscher Jugendlicher im brandenburgischen Guben zum Opfer fiel. Ein bewußt in Kauf genommenes Opfer des durch die CDU angeheizten Klimas. Deutschland 1999 Ermutigt wurden die Täter von Guben durch den breiten rassistischen Konsens in diesem Land. Die CDU polemisiert gemeinsam mit faschistischen Parteien gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, der Innenminister verkündet, ‘Deutschlands Aufnahmekapazitäten‘ seien erschöpft, und der Außenminister macht gleichzeitig die Bundeswehr für organisierte imperialistische Kriegseinsätze im Kosovo klar. Wen wundert es da, wenn viele Jugendliche Nazis sind und Menschen ermorden? Deutscher Rassismus Diskriminierende Sondergesetze für als 'fremd' definierte Nicht-Deutsche gelten hier längst als Normalität. Eine Asylgesetzgebung, die es beinahe unmöglich macht, in Deutschland Schutz vor Verfolgung, Folter und Tod zu finden. Ein Bundesgrenzschutz, der an den deutschen Grenzen Jagd auf als 'illegal' bezeichnete Menschen macht. Weite Teile der Medien und Bevölkerung, die an Gerhard Schröders 'raus aber schnell', bezogen auf angebliche 'kriminelle AusländerInnen', nichts auszusetzen haben und noch härtere Gesetze fordern. Proteste der KurdInnen In Folge der KurdInnenproteste nach der Verhaftung Öcalans wurde der Ruf nach Abschiebungen von 'GewalttäterInnen' immer lauter. Daß eine unermeßlich brutalere Gewalt in Form von Gesetzen und deren mörderischen Folgen vom Staat ausgeht, wurde dabei nicht thematisiert. Nur am Rande warnten einige Stimmen, daß die KurdInnen in der Türkei die Gewalt des türkischen Staates erwartet, welcher mit deutscher Unterstützung (Waffenlieferungen & Diplomatie) einen rassistischen Krieg gegen sie führt. Doppelte UntertanInnenschaft Mit der Behauptung, die 'kurdischen GewalttäterInnen' könnten nach der geplanten Teileinführung der Doppelten Staatsbürgerschaft eingebürgert werden, schürt die CDU rassistische Ängste in der deutschen Bevölkerung. Wie bei der 'Das Boot ist voll'-Paranoia kümmern sich CDU und 'Volk' dabei wenig um Fakten: Der nicht minder rassistische Innenminister Schily hat in seinem Gesetzesentwurf natürlich daran gedacht, die Einbürgerungen mit einigen Bedingungen zu verknüpfen. Deutsche werden dürfen nur jene, die sich unauffällig verhalten, sich anpassen und dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Die Teileinführung dieser doppelten UntertanInnenschaft sollte ja nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit geschehen, sondern war immer eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Und eine rassistische: Wer zumindest die gleichen Rechte wie deutsche StaatsbürgerInnen in Anspruch nehmen möchte, soll sich auch 'deutsch' verhalten. Völker und Nationen Völker und Nationen sind nicht naturgegeben. Es gibt keine gemeinsame deutsche Kultur, es gibt Unterschiede zwischen BayerInnen und OstfriesInnen und deutsche Studierende haben mehr mit australischen Studierenden als mit deutschen TeppichverkäuferInnen gemeinsam. Die Sprache ‚Hochdeutsch‘ war Folge und nicht Anlaß der Gründung des Deutschen Reiches (1871 sprachen nur 2% der Bevölkerung des Deutschen Reiches Hochdeutsch, die Dialekte wurden mit der Zeit zurückgedrängt). Die einzige wirkliche Gemeinsamkeit aller Deutschen ist der deutsche Pass. Dieser ist nicht unwichtig, wie mensch an den Folgen für Menschen ohne deutschen Pass sieht: rassistische, oft lebensbedrohende Diskriminierung an den Grenzen, im Alltag. die CDU Der Standpunkt der CDU ist im Kern gar nicht viel anders, aber deutlich extremer als jener der SPD: bei den ChristdemokratInnen wird in jedeR Fremden eine potentielle Gefahr für die Nation gesehen, besonders bei denen, die noch anderen Staaten angehören: zwei Herzen könnten ja nicht in der Brust eines Menschen schlagen, mensch könne ja nur ein Land lieben. Das Zusammenleben in einem Staat wird von der CDU mythisch verklärt, Deutschland soll den Deutschen gehören. in Aachen Die Aachener CDU gibt sich gerne liberal und weltoffen. Daß sie kein bißchen besser als die Bundespartei ist, machten die Äußerungen ihres Vorsitzenden Uli Daldrup im Mitgliederblatt ‚CDU intern‘ deutlich, als er einen Menschen aus Ruanda übelst rassistisch diffamierte. Nicht nur Daldrup unterstützt die rassistische Unterschriftenkampagne, der Geschäftsführer Kinting schlägt auch schon mal gerne beim Unterschriften sammeln wild um sich und auf AntifaschistInnen. Letztere wurden von CDU-SympathisantInnen auch gewalttätig am Rande einer CDU-Veranstaltung am Europaplatz angegriffen. Und nun hat der abgewählte MdB Armin Laschet das Heft in die Hand genommen. Armin Laschet Laschet ist durchaus mit mehr Intellekt behaftet als sein Parteikollege Daldrup. Solche unverhohlenen rassistischen Äußerungen wie letzterer weiß Laschet durchaus zu vermeiden. Nun steht er der Unterschriftensammlung voran. Aber egal wie liberal Laschet sich zu geben und seine vermeintlich ‚weiße Weste‘ zu präsentieren weiß: der Inhalt der rassistischen CDU-Kampagne wird durch ihn kein anderer. Und den vertritt er mindestens genauso engagiert wie alle anderen führenden CDU-PolitikerInnen. Die Speerspitze des Rassismus in Deutschland ist die CDU. Die Speerspitze des Rassismus in Aachen ist (zur Zeit) Armin Laschet. Schluß damit ! Statt sich den Interessen der Nation unterzuordnen, sollte mensch für menschenwürdige Verhältnisse kämpfen, in denen Menschen nicht nur Mittel zum Zweck der Kapitalverwertung sind. In denen nicht die Schwächsten auf der Strecke bleiben. In denen Menschen nicht nach ihrer Herkunft sortiert werden. Den staatlichen Rassismus stoppen – Den Rassismus der Straße zerschlagen! Jede rassistische Kampagne verhindern - Die CDU bekämpfen! Für eine Welt ohne Pässe! a n t i f a s c h i s t i s c h e s b ü n d n i s a a c h e n c/o rotes büro charlottenstr.6 52070 aachen

 

03.03.1999
antifaschistisches bündnis aachen    Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht